Gladbeck. Lehrer und Kita-Erzieher aus Gladbeck können sich kostenlos testen lassen. Bei Einreise aus einem Risikogebiet besteht jetzt Corona-Testpflicht.

Der Corona-Krisenstab des Kreises Recklinghausen teilt mit, dass es zu den Corona-Testvorschriften in den letzten Tagen einige Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene gegeben hat, die zu Veränderungen auch im Kreisgebiet und den angehörigen Kommunen, darunter Gladbeck, führen. Die neuen Regeln betreffen zum Beispiel die Beschäftigten in Schulen, Kindertageseinrichtungen und Kinderpflegeeinrichtungen ebenso wie Einreisenden aus anderen Ländern. Die gute Nachricht: Lehrkräfte, Beschäftigte in Kindertageseinrichtungen und Kinderpflegeeinrichtungen können sich ab sofort kostenlos und freiwillig alle zwei Wochen testen lassen. Schlechte Nachricht: Im gesamten Kreisgebiet gibt es kein öffentlich zugängiges Corona-Testzentrum mehr. Die Hausärzte sind so gefordert.

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Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten gilt jetzt auch eine Testpflicht. Sie sind nach wie vor verpflichtet, sich unmittelbar nach ihrer Rückkehr in Quarantäne zu begeben und beim Gesundheitsamt zu melden. Darüber hinaus gilt gemäß der neuen Einreiseverordnung des Bundes, dass sie sich außerdem auf das Corona-Virus testen lassen müssen. Für die Tests gibt es verschiedene Möglichkeiten: 1. Der Test wird vor der Einreise nach Deutschland durchgeführt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass er nicht älter als 48 Stunden sein darf, von einem zertifizierten Labor durchgeführt worden sein muss und das Ergebnis in deutscher oder englischer Sprache vorliegt. Oder: 2. Der Test wird direkt bei der Einreise am Flughafen vorgenommen. Diese Tests sind für die Einreisenden kostenlos. Wichtig zu berücksichtigen: Auch in diesen Fällen gilt die Quarantäne so lange, bis das schriftliche Testergebnis vorliegt. Eine vorgezeigte Nachricht auf dem Smartphone genügt nicht, da diese weder personalisiert ist noch Informationen zum Labor enthält, das den Test durchgeführt hat. Gemäß der aktuell gültigen Einreiseverordnung muss zur Quarantäne-Befreiung allerdings eine schriftliche Bestätigung vorliegen.

Im Kreisgebiet gibt es derzeit kein öffentliches Corona-Testzentrum

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Weitere Möglichkeit: 3. Der Test wird nach der Rückkehr vom Hausarzt durchgeführt. In diesem Fall ist vorher unbedingt telefonisch Kontakt zur Arztpraxis aufzunehmen und der Hinweis auf die Rückkehr aus einem Risikogebiet zu geben. Reiserückkehrer aus Ländern, die vom RKI nicht als Risikogebiet ausgewiesen worden sind, können sich gemäß der neuen Einreiseverordnung des Bundes ebenfalls kostenlos bei ihrem Hausarzt auf eine Infektion mit dem Corona-Virus testen lassen. Alle oben genannten Testungen sind gemäß der aktuell gültigen Verordnungen durch die niedergelassenen Ärzte oder durch die von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) eingerichteten Testzentren durchzuführen. Problem dazu: Im Kreisgebiet gibt es derzeit dazu kein eingerichtetes Testzentrum der KV oder der Kreisverwaltung mehr.

Infotelefon auch am Wochenende

Da zum Ferienende mit einem erhöhten Nachfrage-Aufkommen zu rechnen ist, hat der Krisenstab des Kreises beschlossen, dass das Corona-Infotelefon für allgemeine Fragen rund um das Thema Corona auch am Wochenende aktiviert wird. Am 8. und 9. August ist das Team vom Infotelefon jeweils von 10 bis 14 Uhr unter 02361 532626 erreichbar.

Darauf weisen die Kreisverwaltung und der beauftragte Kooperationspartner, das Deutsche Rote Kreuz, hin. Grund dafür sind die neu getroffenen Vereinbarungen zwischen den Ministerien und der Kassenärztlichen Vereinigung sowie der erneute Entzug der Betriebsstättennummer für Testzentren des Kreises durch die Kassenärztliche Vereinigung zum 1. August 2020. Das Deutsche Rote Kreuz hatte mit Unterstützung der anderen Hilfsorganisationen im Auftrag des Kreises seit März die Tests auf das Corona-Virus vorgenommen.

Kreis betreibt Labor mit DRK nur noch zur Corona-Kontaktnachverfolgung

Die aktuellen Veränderungen betreffen auch das bisherige Verfahren für symptomatische Patienten. Bislang konnten niedergelassene Ärzte, die Patienten mit Verdacht auf Corona nicht selber testen wollten, diese zum Test durch die Hilfsorganisationen anmelden. Auch das ist ab sofort nicht mehr möglich. Der Kreis betreibt zwar noch ein eigenes Testzentrum mit dem DRK am Prosper-Hospital in Recklinghausen, „dort werden aber nur noch die Abstriche getestet, die zur Kontaktnachverfolgung im Umfeld einer infizierten Person genommen werden“, so Svenja Küchmeister von der Pressestelle des Kreises.