Gladbeck. Trotz Sommerferien besuchen nur wenige das Freibad in Gladbeck. Betreiber SV 13 sieht nicht nur das Wetter, sondern auch die Pandemie als Grund.

Kaum Badegästen kommen derzeit ins Gladbecker Freibad an der Schützenstraße. „Es ist kein Vergleich zu den Vorjahren. Da hatten wir immer mindestens neun- bis zwölffache Besucherzahlen“, sagt Dieter Nock vom Schwimmverein Gladbeck 1913 (SV 13), Betreiber des Freibades. Das Bad sei derzeit nur noch geöffnet, „um der Bevölkerung etwas zu bieten“. Eine Einnahmequelle biete es hingegen im Moment nicht.

Selbst am vergangenen Wochenende, an dem das Wetter zumindest sonnig und relativ warm war, kamen an beiden Tagen insgesamt nur 282 Besucher. „Der beste Tag seit der Öffnung am 8. Juni war Freitag, der 26. Juni, mit 244 Badegästen“, berichtet Nock. Im Schnitt kamen im Juni täglich 80 Schwimmer. Zugelassen in Corona-Zeiten sind maximal 300 Besucher.

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Badbetreiber: Im Moment ist kein Badewetter

Verantwortlich für die schlechten Zahlen macht Nock zum einen das Wetter. „Es ist im Moment kein Badewetter.“ Dazu müsste es mindestens drei Tage hintereinander sehr heiß sein. „An den ersten beiden Tagen machen die Menschen dann Ausflüge, ab dem dritten Tag gehen sie ins Freibad“, weiß Nock aus Erfahrung.

Eigentlich ist vorgesehen, dass sich Besucher online zu einem Besuch im Bad anmelden. Viele kämen aber auch spontan vorbei, daher hält das Freibad nun auch eine Liste vor, in die sich die Badegäste vor Ort zur Kontaktverfolgung eintragen können, wie hier die Gladbeckerin Barbara Borowski.
Eigentlich ist vorgesehen, dass sich Besucher online zu einem Besuch im Bad anmelden. Viele kämen aber auch spontan vorbei, daher hält das Freibad nun auch eine Liste vor, in die sich die Badegäste vor Ort zur Kontaktverfolgung eintragen können, wie hier die Gladbeckerin Barbara Borowski. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Aber: Es habe bereits mehrere schlechte Sommer gegeben, so zurückhaltend wie in diesem Jahr seien die Badegäste aber noch nie gewesen. Von daher sieht Nock auch die Corona-Pandemie als einen Grund für den Besucherrückgang. Was passieren muss, damit die Zahlen wieder steigen? Dieter Nock weiß es nicht. Selbst wenn es die Meldung gäbe, dass das Virus vollkommen ausgerottet sei, glaubt er nicht, dass alles so wäre wie vorher. „Die Menschen hätten auch dann noch Bedenken.“

Er kritisiert: Da, wo keiner auf die Einhaltung von Corona-Regeln achte, seien die Leute lockerer. „Man hört doch immer, wie voll es an Badestränden oder am Kanal ist.“

Nicht jeder bucht online die Tickets, so wie eigentlich vorgesehen

Im Freibad hielten die Gäste die Corona-Regeln ein. „Es ist ja genug Platz vorhanden, im Becken etwa verlieren sich die Schwimmer.“ Einzig die Online-Buchung der Tickets bekomme nicht jeder hin. Der SV 13 hält für diesen Fall Listen an der Kasse bereit, in die die Kontaktdaten eingetragen werden können. „Es sind viele, die sich noch per Hand an der Kasse in die Liste eintragen.“ Einfacher sei es jedoch, wenn dies online geschehe.

Öffnung unter Corona-Bedingungen

Wer das Freibad besuchen möchte, muss sich vorab im Internet ein Online-Ticket kaufen (freibad-gladbeck.de), dessen QR-Code an der Kasse gescannt wird. Kinder unter zehn Jahren dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen ins Bad. Sprungturm und Kinderbecken sind geschlossen. In Umkleiden und Eingangsbereich ist ein Mundschutz zu tragen.

Das Freibad an der Schützenstraße hat in dieser Saison geänderte Öffnungszeiten. Inhaber einer Jahreskarte haben Montag, Mittwoch, Donnerstag und Sonntag jeweils in der Zeit von 8 bis 10 Uhr, Dienstag, Freitag und Samstag von 7 bis 10 Uhr Zutritt. Alle anderen Badegäste können täglich in der Zeit zwischen 10 und 18 Uhr ins kühle Nass tauchen.

Der SV 13 als Betreiber des Freibades hatte in diesem Sommer mit deutlich mehr Besuchern gerechnet. „Aufgrund von Corona sind doch viele überhaupt nicht in den Urlaub gefahren.“ Auch Schulkinder kämen während ihrer Ferien nur sehr verhalten. „Im ganzen Juni kamen nun 280 Kinder. Im Juni 2019 waren es 7565 Jungen und Mädchen.“

Trotz des (bisher) schlechten Sommers 2020: „Das Freibad wird auf jeden Fall Bestand haben. Wir gehen davon aus, dass die Stadt als Besitzer mit dafür sorgen wird, dass es auch weiterhin betrieben werden kann.“