Gladbeck. Auch die Taxifahrer in Gladbeck leiden unter der Corona-Krise. Ende offen, da alle Großveranstaltungen und Feste auch weiterhin verboten sind.

„Es läuft schlecht“, sagt Werner Schwarz. Und doch hat er seinen - vorsichtigen - Optimismus noch nicht ganz verloren. Immerhin, so der Vorsitzende der Taxi-Zentrale in Gladbeck, habe seine Branche die Corona-Pandemie bisher überstanden. Wenn auch mehr schlecht als recht.

Fahrten, die das tägliche Taxigeschäft ausmachen, finden noch kaum statt

„Mit ist aber nicht bekannt, dass in Gladbeck ein Unternehmer in letzter Zeit wegen der Krise aufgeben musste“, sagt Schwarz. Immerhin. Während des Lockdowns in NRW im März und April habe das Geschäft natürlich komplett am Boden gelegen.

Sabine Stimmer ist Taxi-Disponentin bei der Taxi-Zentrale in Gladbeck. Sie koordiniert die Fahrten.
Sabine Stimmer ist Taxi-Disponentin bei der Taxi-Zentrale in Gladbeck. Sie koordiniert die Fahrten. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

„Nun haben wir wenigstens die Krankenfahrten, die seit einiger Zeit zum Glück wieder zunehmen.“ Aber beim üblichen „Bargeldgeschäft“ sei man noch weit entfernt von den Zeiten vor Corona. Gemeint, erläutert Schwarz, sind damit die täglichen Fahrten - zu Restaurants, Kneipen, Feiern. „Und wenn man bedenkt, dass alle Großveranstaltungen wie Schützen-und Stadtfeste noch bis in den Herbst verboten bleiben, ist da vorerst auch keine Besserung in Sicht“, sagt Schwarz.

Geholfen habe den Taxi-Unternehmen auf jeden Fall die erste Soforthilfezahlung des Landes. Nun gewährt das Land den besonders von der Corona-Krise geschädigten kleinen Unternehmen, Soloselbstständigen und Freiberuflern eine weitere Überbrückungshilfe. Wer sie in Anspruch nehmen will, muss nachweisen, dass seine Einnahmen im April und Mai coronabedingt mindestens 60 Prozent unter denen des Vorjahres liegen. „Diese Hilfe werden wir wohl nicht in Anspruch nehmen können, da liegen wir wohl leicht drüber“, meint der Vorsitzende der Taxizentrale. Rund 35 Prozent unter den „normalen“ Umsätzen befinde man sich derzeit.

Alle Taxen sind nach den Corona-Vorschriften umgerüstet worden

Alle Taxen sind natürlich nach den für die Branche geltenden Corona-Vorschriften umgerüstet worden, die Fahrer haben bestimmte Regeln zu beachten. Eine Plexiglasscheibe trennt den hinteren Fahrgastbereich ab. Neben dem Fahrer darf kein Kunde Platz nehmen. „Alle Kunden müssen während der Fahrt eine Maske tragen. Der Fahrer darf keine tragen, er muss erkennbar sein“, erklärt Schwarz. Auf der Rückbank Platz nehmen dürfen nicht mehr als zwei Personen gleichzeitig, und auch in den Großraum-Fahrzeugen ist die Platzzahl eingeschränkt.

„Wenn wir einem Fahrgast beim Ein- oder Aussteigen helfen, müssen wir dabei auch eine Maske tragen“, so Schwarz weiter. Probleme mit Fahrgästen, die nicht gewillt sind, sich an die Regeln zu halten, „gibt es kaum“. „Die meisten Menschen haben sich doch mittlerweile an das Ganze gewöhnt“, meint Werner Schwarz.

Neun Taxi-Unternehmen mit elf Wagen

Die Taxi-Zentrale, die ihr Büro an der Stollenstraße hat, gibt es seit über 45 Jahren in Gladbeck.

Aktuell sind ihr neun Taxi-Unternehmen mit insgesamt elf Fahrzeugen angeschlossen. Sie alle sind unter einer Sammelnummer erreichbar. Mehr Infos unter www.taxi-zentrale-gladbeck.de

Zwar sei es keine Auflage des Gesundheitsamtes, aber die meisten Fahrer würden zudem sogar nach jeder Fahrt mit Kunden Türgriffe und andere Teile im Wagen desinfizieren. Wann wohl eine Rückkehr zur „Normalität“ möglich sein wird, darüber will der Vorsitzende der Taxi-Zentrale aber gar nicht erst lange nachdenken. „Die Situation“, sagt er, „geht schon ziemlich an die Substanz, auch finanziell.“