Gladbeck. Gladbeck hat mit einer Quote von 12,2 Prozent die höchste Arbeitslosenquote im Kreis Recklinghausen. Auswirkungen der Sommerferien abzuwarten.

Die Arbeitslosenquote in Gladbeck ist auf 12,2 Prozent gestiegen. Das ist die höchste Quote im gesamten Kreis Recklinghausen. Die Arbeitslosigkeit ist von Mai auf Juni um 87 auf 4671 Personen gestiegen. Das waren 859 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr bei 9,9 Prozent.

Es meldeten sich 479 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 178 weniger als vor einem Jahr. 396 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit (–297). Seit Jahresbeginn gab es 3976 Arbeitslosmeldungen, die Veränderung zum Vorjahreszeitraum ist nur gering (–1); dem gegenüber stehen 3033 Abmeldungen von Arbeitslosen (–1138). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um drei Stellen auf 233 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 85 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juni 64 neue Arbeitsstellen, 17 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 391 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 144.

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Im Kreis Recklinghausen liegt die Quote aktuell bei 9,3 Prozent

Im Juni zählte der Agenturbezirk Recklinghausen 30.240 arbeitslose Menschen und damit 623 mehr als im Mai (+2,1 Prozent) und 4103 mehr als im Juni vor einem Jahr (+15,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg auf 9,3 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 8,0 Prozent. „Die Anstiege schrumpfen und die Lage wird zunehmend unaufgeregter auf dem Arbeitsmarkt im Vest“, fasst Agenturchef Frank Benölken die Entwicklung für den gesamten Kreis zusammen.

Die Arbeitslosigkeit sei zwar weiterhin gestiegen, jedoch nähmen die Möglichkeiten, einen neuen Job zu finden, ebenso deutlich zu: „Aktuell ist viel Bewegung in beide Richtungen. Diese Dynamik ist gut und zeigt, dass die Wirtschaft die Lockerungen dankbar aufnimmt. Jedoch bleiben die Auswirkungen der Sommerferien abzuwarten, die mit erhöhtem Reiseverkehr und gesteigerter Kontaktdichte einhergehen und eine gesicherte Perspektive für die nächsten Monate aktuell nicht ermöglichen.“

Frank Benölken ist Leiter der Arbeitsagentur Kreis Recklinghausen.
Frank Benölken ist Leiter der Arbeitsagentur Kreis Recklinghausen. © Michael Grosler

Kurzarbeit steigt nur noch in sehr geringem Maß

Bislang sind seit Anfang März 4719 Anzeigen auf Kurzarbeit für 44.905 Beschäftigte eingegangen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2009, also während der Wirtschafts- und Finanzkrise, zeigten knapp 680 Betriebe für fast 9100 Menschen Kurzarbeit an.

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Optimistisch bewertet Benölken die Ausbildungssituation: „Corona hat zwar auf dem Ausbildungsmarkt für eine Zurückhaltung in der Stellenbesetzung gesorgt, dies führt in der Folge aber zu noch vielen offenen Chancen für junge Menschen.“ Die Berufsberatung hat eine zusätzliche Hotline eingerichtet, um allen Beratungswünschen zügig nachkommen zu können. Die neue Hotline ist montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr unter 02361/40-2021 zu erreichen. Wer schriftlich Kontakt aufnehmen möchte, kann dies per E-Mail an: recklinghausen.berufsberatung@arbeitsagentur.de.