Gladbeck. Ab 1. Juli fährt das Gladbecker Krankenhaus die Corona-bedingten Einschränkungen zurück. Es bleibt aber zunächst beim kontrollierten Zugang.
Das St.-Barbara-Hospital kehrt im Zuge der Corona-Lockerungen am 1. Juli zum Normalbetrieb zurück - zu einer „aufmerksamen Normalität“, wie es Dr. Heinz-Dieter Oelmann, Chefarzt der Neurologie und Ärztlicher Direktor, bezeichnet. Denn die Pandemie sei keineswegs vorbei und das Krankenhaus bleibe bereit, auch weiterhin Corona-erkrankte Personen speziell zu behandeln.
Aufgehoben werde aber der Alarmzustand mit eingeschränktem Betrieb und reduzierten OP-Plänen. Der Container mit der Fieberambulanz auf der Krankenhausparkplatz, der die neue Notfallambulanz entlasten sollte und zuletzt kaum noch nachgefragt wurde, wird abgebaut. Bereits aufgehoben wurden die Isolier- und die Verdachtsstation mit jeweils 30 Betten, die im März eigens für den erwarteten Massenandrang vorgesehen waren.
Ein kleinerer Bereich ist nun reserviert für Corona-Patienten
„Stattdessen haben wir in einem anderen Teil des Krankenhauses einen kleineren Bereich mit zwölf Betten gleichzeitig als Isolier- und Verdachtsstation eingerichtet“, so Dr. Oelmann. Und in der Intensivstation werden nunmehr nur noch zwei statt sechs der zwölf Betten ständig für Corona-Patienten frei gehalten. „Wir geben uns weiterhin strengste Mühe, die Lage im Griff zu behalten.“
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Nur knapp 60 Corona-Fälle wurden seit März im Barbara-Krankenhaus behandelt - deutlich weniger als anfangs befürchtet. Oelmann: „Wir mussten und haben uns auf eine Massenbehandlung eingestellt.“ Den ersten nachgewiesenen stationären Corona-Behandlungsfall habe es am 23. März gegeben. Sieben mit oder an dem Coronavirus Verstorbene gab es bislang im Krankenhaus. In den vergangenen Tagen behandelte man neben zwei Verdachtsfällen noch zwei Patienten, die nachgewiesenermaßen mit dem Coronavirus infiziert sind - darunter einen, der beatmet werden musste.
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Krankenhaus machte durch die Pandemie deutliche Verluste
Trotz des eher moderaten Pandemieverlaufs sei der Aufwand, der betrieben wurde und laut Dr. Oelmann zu „deutlichen finanziellen Verlusten“ des Krankenhauses führte, berechtigt und sinnvoll gewesen. Nur so wäre es möglich gewesen, die befürchtete Flut an Erkrankten bewältigen zu können. „Nun kehren wird zurück zum ganz normalen Krankenhaus-Betrieb“, so der Ärztliche Direktor, der darauf hinweist, das jeder neue stationäre Patient bei der Aufnahme auf das Coronavirus getestet werde.
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Eingeschränkt bleibe zunächst nur der Zugang zum Krankenhaus, so Dr. Oelmann. Allerdings werde da auch über Lockerungen nachgedacht. Fraglich sei, ob und wann man zu einem unbeschränkten Zugang zurückkehren könne. „Das wird Woche zu Woche überdacht.“