Gladbeck. An der Hermannschule in Gladbeck wird ein Mehrgenerationenwohnprojekt verwirklicht. Und es gibt noch eine gute Nachricht für das Areal gegenüber.
In einer echten Gemeinschaft leben, in der die Menschen füreinander da sind und aufeinander achten. Das hat sich der gemeinnützige Gladbecker Verein „Allerlei Leben“ für ein Wohnprojekt vorgenommen, das die Mitglieder gemeinsam verwirklichen wollen. Für das Projekt ist nun ein Ort gefunden: die aufgegebene Hermannschule in Zweckel.
Der Verein „Allerlei Leben“ sucht schon lange nach einem geeigneten Grundstück
Nach einem geeigneten Grundstück für ihren Wohntraum suchen die Vereinsmitglieder schon länger. An der Schulstraße können sie ihre Pläne nun verwirklichen. Die Mülheimer Wohnbaugesellschaft (MWB) baut als Investor das generationenübergreifende Wohnprojekt unter Einbeziehung des alten, denkmalgeschützten Schulgebäudes. 24 Wohneinheiten, zu günstigen Mietkonditionen, aber auch frei finanzierte, sollen auf dem Areal entstehen.
Außerdem sind noch zwei Doppelhäuser zum Kauf geplant. Die Politik im Haupt- und Finanzausschuss informierte sich in der Mammutsitzung in der Stadthalle über das Projekt. Das Erfreuliche: Nicht nur der Verkauf der Grundschule ist endlich unter Dach und Fach. Zudem gibt es auch noch Entwicklungsperspektiven für das Privatgrundstück zwischen der Schule an der Schulstraße und dem Schlägel-und-Eisen-Areal.
Auch für das Brachland in Privatbesitz gegenüber der Schule bahnt sich eine Entwicklung an
Für dieses Grundstück liegt schon seit Jahren ein gültiger Bebauungsplan („Ökologische Siedlung Schulstraße) vor. „Wir stellen uns nun eine gemeinsame Entwicklung des Bereiches von der Hermannschule bis zum Neubauprojekt Schlägel und Eisen vor“, erklärte Martin Plischek, Leiter des städtischen Immobilienamtes. Für den Verein „Allerlei Leben“ baut MWB auf dem Schulgrundstück nicht nur 24 barrierefreie Wohnungen. Darüber hinaus sind noch Gemeinschaftsräume wie eine Wohnküche, Wohnzimmer und Haushaltsräume geplant. Gästezimmer soll es ebenfalls geben; und einen Meditationsraum. Laubengänge sollen die verschiedenen Bereich miteinander verbinden. Alle Wohnungen erhalten einen Garten oder Balkon. Die alte Schule wird Mittelpunkt der Anlage sein. In dem Gebäude sollen sechs Wohnungen und die Gemeinschaftsräume entstehen.
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„Wir sind so froh, dass es endlich geklappt hat. Die Hermannschule hatten wir schon lange im Auge. Das Gelände ist einfach ideal, im Grünen gelegen und mit einer nahen, funktionierenden Infrastruktur“, sagt Hildegard Fein vom „Verein Allerlei Leben“.
Synergieeffekte nutzen
Bei dem brachliegenden Areal gegenüber der Hermannschule handelt es sich um das Gelände, auf dem vor kurzem der alte Luggenhölscher-Kotten abgebrannt ist. Die Eigentümer des Grundstücks führen ebenfalls bereits Gespräche mit einem möglichen Investor. Dabei handelt es sich aber nicht um die Baugesellschaft aus Mülheim.
Die Stadt geht aber davon aus, das bei der Entwicklung beider Grundstücke Synergieeffekte z.B. bei der Nahwärmeversorgung, Abwasser sowie Wege- und Straßenführung möglich sind. Dabei geht es auch um eine mögliche Wegeverbindung, die von „Schlägel & Eisen“ bis zur Schulstraße und dann über das Areal der Hermannschule weiter ins Grüne führen soll.
Viele, sehr detailreiche Pläne haben die Vereinsmitglieder für ihr Zweckeler Projekt bereits im Kopf. „Wir wollen an der Schulstraße keine Trutzburg für uns bauen, sondern uns für den Stadtteil öffnen“, betont die Dorstenerin, die den Verein mitgegründet hat. Seminare, wie zum Beispiel Meditationskurse, sollen an der Schulstraße stattfinden. Die Gästezimmer sollen vermietet werden. „So können wir auch einen Teil unserer Kosten decken, denn uns ist wichtig, auch günstige Mietwohnungen anbieten zu können.“ Außerdem schweben den Mitgliedern auch umweltfreundliche Projekte, wie beispielsweise ein Car-Sharing, für die Bewohner vor.
Es gibt bereits Interessenten für die Wohnungen, die in Zweckel entstehen sollen
18 Interessenten, sagt Hildegard Fein, gibt es bereits für die Wohnungen. Sechs künftige Mieter werden noch gesucht. „Wir sind aber sehr optimistisch, dass auch diese Wohnungen rasch vergeben sein werden“, sagt Hildegard Fein. „Wir werden aber schon schauen, ob die Interessenten zu uns passen, schließlich steht hinter dem Konzept ja eine ganz bestimmte Philosophie. Wir wollen füreinander da sein.“