Gladbeck. Das Gesundheitsamt des Kreises hatte nach dem erneuten Todesfall alle Bewohner und Mitarbeiter testen lassen. Die Ergebnisse liegen jetzt vor.

Es ist zu keinem erneuten großen Ausbruch von Corona-Infektionen im Gladbecker Cura-Seniorencentrum gekommen. Die Lage in dem Altenheim hat sich nicht weiter verschlechtert. Das ist das Ergebnis der aktuellen Untersuchung aller Bewohner und Mitarbeiter des Hauses. Diese hatte das Gesundheitsamt des Kreises angeordnet, nachdem der Aufsichtsbehörde die neue Infektion einer Bewohnerin gemeldet worden war, die wenig säter verstarb.

Drei Senioren wurden neu positiv getestet

Das daraufhin beauftragte erste Testverfahren in dem betroffenen Wohnbereich hatte ergeben, dass drei Senioren coronapositiv sind, darunter die 97-jährige verstorbene Palliativ-Patientin. Bei neun getesteten Beschäftigten und 13 Bewohnern fiel das Testergebnis negativ aus. Um ein Lagebild zu erhalten, ob der Virus im Heim erneut im größeren Umfang ausgebrochen sein könnte, habe das Gesundheitsamt dann die generelle Testung durch das Deutsche Rote Kreuz veranlasst, so Svenja Küchmeister von der Öffentlichkeitsarbeit der Kreisverwaltung. Diese Untersuchungen von 69 Bewohnern und 85 Beschäftigten erfolgten am 25. und 28. Mai. Mit dem Ergebnis, "dass sechs Bewohner und zwei Beschäftigte positiv sind, aber dies alles die bis dato bekannten Erkrankungen sind und kein neuer Fall hinzugekommen ist".

Keiner der erkrankten Bewohner zeige schwere Symptome, sie alle sind bis zu ihrer Gesundung in einem isolierten Bereich des Hauses untergebracht, der vom Personal nur mit Schutzausrüstung betreten werden dürfe. Letzteres sei auch nur für diese Bereich zuständig, um ein Ausbreiten in weitere Wohnbereiche zu verhindern. Die erkrankten Mitarbeiter befänden sich daheim in Quarantäne. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes versuchten jetzt zu ermitteln, "wie es zu den erneuten Infektionen und dem Todesfall kommen konnte".

Die Cura GmbH sieht es als schwierig, den Infektionsweg zu klären

Melanie Hoffmeister, Pressesprecherin der Cura Gmbh, sieht es als schwierig, den Infektionsweg zu klären. "Aus unserer Sicht ist es unklar, ob es wirklich ein erneuter Ausbruch im Haus ist.Bei einem der vermeintlich neuen Fälle handelt es sich um eine Bewohnerin, die kürzlich stationär im Krankenhaus behandelt wurde und dort an zwei aufeinanderfolgenden Tagen negativ auf Covid-19 getestet wurde. Am dritten Tag kam sie zurück in unser Haus und noch drei Tage später wurde sie dann positiv getestet. Sollte sie sich innerhalb der drei Tage bei uns angesteckt haben, wäre der Test aufgrund der bereits erwähnten Verzögerung zwischen einer Ansteckung mit Covid-19 und der Erkennung des Virus durch die Tests höchstwahrscheinlich erst ein paar Tage später positiv ausgefallen. Sie kann sich also durchaus schon im Krankenhaus angesteckt haben und eigentlich positiv zu uns gekommen sein."

Das Infektionsgeschehen, wie generell im Kontext der Covid-19 Pandemie, stelle sich "leider auch bei uns im Haus nach wie vor undurchsichtig dar", so Hoffmeister. Bekannterweise seien die Tests noch nicht hundertprozentig sicher. So könnten sie etwa "unbemerkter Weise schnell unbrauchbar werden" (Testverfahren, Transport etc.), oder auch ein negatives Ergebnis hervorbringen, "obwohl die getestete Person schon Viren in sich trägt, aber eben noch nicht lange genug, damit der Test diese erkennt". Die aktuell durchgeführten Sicherheits- und Hygienevorkehrungen seien nach RKI-Standard und in "Absprache mit den Ämtern bereits auf dem höchst möglichen Stand und können daher nicht weiter erhöht werden". Besuche der Bewohner seien so weiterhin im Gladbecker Haus nicht möglich.

Hier gibt es mehr Artikel, Bilder und Videos aus Gladbeck.