Gladbeck. Auch das Elisabeth-Brune-Seniorenzentrum in Gladbeck muss seine Vorbereitungen beenden. Aufgrund infizierter Bewohner gilt weiter Kontaktverbot.

Enttäuschende Nachricht für Bewohner und Angehörige auch in Gladbeck: Seniorenheime, in denen Bewohner mit dem Coronavirus infiziert sind, dürfen das Kontaktverbot nicht lockern. Das gilt auch für das Elisabeth-Brune-Seniorenzentrum, dem größten Seniorenheim der Stadt. Zunächst war die Einrichtungsleitung davon ausgegangen, dass die vom Gesundheitsministerium des Landes wieder zugelassenen Besuche ab Muttertag generell gelten. Das ist nicht so. Die Heimaufsicht des Kreises als Untere Aufsichtsbehörde informierte die betroffenen Seniorenheime am Freitagvormittag.

"Wir sind davon ausgegangen, dass eine Besuchsregelung trotz infizierter Bewohner möglich ist, wenn wir dafür einen separaten Kontaktbereich einrichten", so Gabriele Borchmann, Leiterin des Elisabeth-Brune-Seniorenzentrums, mit 199 Bewohnern. Aktuell seien noch drei Bewohner infiziert und streng isoliert, denen es allen "aber sehr gut" gehe. Ein Pagoden-Zelt war bereits in der Nähe des Hauteingangs aufgestellt worden, um den ersten Bewohnern und ihren Angehörigen am Muttertag den Kontakt zu ermöglichen.

Die Schutzvorkehrungen reichen der Behörde wohl nicht mehr aus

"Selbstverständlich unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen", so die Leiterin: Bewohner und Besucher sollten das Zelt über strikt separierte Zugangsbereiche betreten, die Plätze waren mit Schutzfolien abgetrennt, Berührungen wegen der Infektionsgefahr nicht zulässig. Aufgrund der hohen Bewohneranzahl sollten die Besuchszeit auf je 20 Minuten limitiert werden. Infizierte Bewohner waren vom Besuchskontakt ausgeschlossen. Sorgfältige Schutzvorkehrungen, die behördlich aber offensichtlich nicht mehr als ausreichend angesehen werden.

"Alle Einrichtungen, in denen Bewohner noch positive mit dem Conavirus infiziert sind, dürfen laut aktueller Verordnung das Kontaktverbot nicht lockern", bestätigt Jochem Manz, Sprecher der Kreisverwaltung auf Anfrage. Das galt zuvor schon als Sonderfall für das Cura-Seniorenzentrum, das aufgrund des Infektionsherdes mit vielen Coronaerkrankten und aktuell sieben verstorbenen Bewohnern per se nicht für Besuch öffnen durfte. Das St. Altfrid-Haus des Caritasverbandes ist nicht mehr betroffen, da hier alle Infizierten als wieder gesund gelten. Besuche werden hier aber erst am nächsten Sonntag starten.

Die Kreisverwaltung nennt die betroffenen Einrichtungen nicht

Ob neben den beiden genannten Einrichtungen noch weitere Seniorenheime in Gladbeck mit Infizierten vom Kontaktverbot betroffen sind, konnte Jochem Manz nicht mitteilen. Der aktuelle Stand der positiv gemeldeten Fälle liege der Gesundheitsaufsicht des Kreises zwar vor, es sei personell aufgrund der Vielzahl der Einrichtungen aber nicht zu leisten, diese jetzt auszuwerten, um sie städtescharf der Presse mitzuteilen.

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