Gladbeck. Im Barbara-Hospital sind derzeit 16 Beschäftigte betroffen. Mitte April waren es noch 25 gewesen. Es gibt regelmäßige Tests bei den Mitarbeitern.

Im St.-Barbara-Hospital hat sich die Infektionslage unter den Mitarbeitern entspannt. Derzeit seien 16 Beschäftigte der 460-köpfigen Belegschaft mit dem Coronavirus infiziert. Mitte April waren es noch 25 gewesen. Das sagten Dr. Heinz-Dieter Oelmann, Chefarzt der Neurologie und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses, sowie KKEL-Pflegedirektorin Sabine Perna im Gespräch mit der WAZ.

Seit Beginn der Pandemie und dem ersten Fall unter den St.-Barbara-Beschäftigten am 14. März habe es insgesamt bislang (Stand Dienstag) 55 nachgewiesene Fälle gegeben. 39 Beschäftigte seien wieder gesund. Nur in Einzelfällen sei ein Krankenhausaufenthalt notwendig gewesen, in der Regel hätten die erkrankten Mitarbeiter die Infektion in zweiwöchiger häuslicher Quarantäne ausgestanden, so Perna und Oelmann.

Beschäftigte mit Kontakt zu Infizierten werden alle sieben Tage getestet

Inzwischen sind ehemals Corona-Erkrankte wieder im Dienst. Perna: "Zur Arbeit konnten Betroffene aber erst zurück, wenn zwei Tests innerhalb von 24 Stunden negativ waren." Dr. Oelmann betont, dass das gesamte St.-Barbara-Team, das sich seit Wochen Corona-bedingt im Alarmzustand befinde, inzwischen auf das Virus getestet wurde. "Teilweise sogar mehrfach". Die Pflegedirektorin erläutert, dass jeder Arzt und jede Pflegekraft, die in Kontakt mit einem Corona-infizierten Kranken steht, alle sieben Tage getestet werden. "Und äußert jemand auch nur das leiseste Symptom, wird er sofort getestet", so Sabine Perna, die darauf hinweist, dass es aber nach wie vor auch andere Erkrankungen wie Erkältungen oder Heuschnupfen gebe.

Seit inzwischen zwei Wochen, so Perna und Oelmann, trügen alle Mitarbeiter im Krankenhaus ständig eine Mund-/Nasenschutzmaske. Einen Mangel an Schutzausrüstung oder Desinfektionsmitteln gebe es nicht - im Gegenteil, alles sei ausreichend vorhanden. Inzwischen habe es drei Begehungen mit dem Kreisgesundheitsamt gegeben, ohne dass es kritische Anmerkungen der Behörde gegeben habe.

Aktuell gibt es neun Corona-Patienten auf der Isolierstation

Ruhig, so Oelmann, sei die Lage in Sachen Corona-infizierter Patienten. Derzeit gebe es neun Fälle auf der Isolierstation, ein Patient liege noch auf der Intensivstation, dessen Corona-Infektion sei aber ausbehandelt. Insgesamt schätzt der Chef-Mediziner die Situation aber keineswegs als "über den Berg" ein. Im Gegenteil: Die Pandemie sei noch längst nicht vorbei.

Warum es in Gladbeck im Vergleich so viele Todesfälle gibt - dafür hat Dr. Oelmann auch keine plausible Erklärung: Viele der Betroffenen seien teils deutlich jenseits der 80 und in den meisten Fällen schwer vorerkrankt gewesen. Statistisch seien die Zahlen aus Gladbeck nicht belastbar: Es gebe immer mal Orte, an denen mehr Fälle auftreten, oder andererseits Orte, an denen es zu weniger Virus-Infizierte komme.