Gladbeck. Das DRK empfängt am Dienstag viele Spender im neu eingerichteten Blutspendezentrum in der Stadthalle. Dabei gelten strenge Hygienemaßnahmen.
Lange Schlangen bilden sich am Dienstag vor dem Blutspendezentrum, das das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in der Stadthalle eingerichtet hat. Um die Versorgung mit dringend notwendigen Blutkonserven auch in der Corona-Krise sicher zu stellen, ruft das DRK noch bis Donnerstag dort zum Blutspenden auf. Im geräumigen Foyer der Stadthalle können die Menschen unter hohen hygienischen Standards ihr Blut spenden. „Wir haben hier eine Einbahnstraße eingerichtet, damit sich niemand in die Quere kommt“, erklärt DRK-Chef Wilhelm Walter das Prozedere.
Zunächst treten die Blutspendenden einzeln in den Vorraum des Foyers ein, Helfer messen dort die Körpertemperatur. Wer eine erhöhte Temperatur hat oder in den vergangenen vier Wochen im Ausland war, darf nicht eintreten. Alle anderen können sich nach einer Handdesinfektion anmelden. Haben die DRK-Helfer, geschützt hinter einer Glasscheibe, alle Anmeldedaten erfasst, geht es weiter in den Keller.
Blutspendezentrum bis Donnerstag
Das DRK öffnet das Blutspendezentrum auch am Mittwoch, 15. April, und Donnerstag, 16. April, jeweils von 14 bis 19 Uhr. Blutspender können kostenlos in der Tiefgarage der Stadt parken.
Wie bei allen DRK-Projekten setzen Chef Wilhelm Walter und sein Team vorübergehend vor allem auf jüngere Helfer. „Alle, die hier arbeiten, sind gesund und gut geschult“, versichert Walter.
Die Liegen stehen im Abstand von mindestens zwei Metern
Wo sonst Jacken abgegeben werden, füllen die Spender eine Selbstauskunft aus und führen das Arztgespräch. „Auf der anderen Seite wieder oben angekommen, kommt es dann zur eigentlichen Blutentnahme. Die Ärzte tragen wie immer Handschuhe, jetzt noch zusätzlich einen Mund-Nasen-Schutz oder ein Visier“, erläutert Walter. Die Liegen zur Blutspende und im Ruhebereich stehen im Abstand von mindestens zwei Metern im hinteren Teil des Foyers.
Über einen Hinterausgang geht es dann ohne Imbiss, dafür mit einem Lunchpaket, wieder nach draußen. „Wir achten darauf, dass hier keine engeren Kontakte entstehen. In einer so großen Räumlichkeit können wir eine gesicherte Blutspende gut durchführen“, so der DRK-Chef, der schon zu Beginn der Aktion viele Stammspender unter den Freiwilligen erkennt.
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Keine Angst vor einer Ansteckung
Klaus Wolter, langjähriger Blutspender, fühlt sich wie immer gut betreut: „Für die Sicherheit und den nötigen Abstand ist hier alles getan, auch die Führung durch den Keller haben sie gut gelöst.“ Jeder solle, wenn möglich, auch in Krisenzeiten einen Beitrag leisten, so der 65-Jährige. Wie Wolter haben die Menschen in der langen Schlange vor der Stadthalle keine Angst, sich bei der Blutspende etwa mit dem Coronavirus zu infizieren. „Das DRK prüft alles sehr gründlich und schon hier draußen wird auf ausreichenden Abstand geachtet“, findet Elena Bergmann, die zum ersten Mal zur Blutspende geht und scherzt: „Ausreden, man hätte keine Zeit, gelten jetzt nicht mehr.“
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Der DRK-Chef hofft in den drei Tagen auf viele Freiwillige, schließlich würden Konserven dringend benötigt. „Notfälle und Patienten, die auf Blutpräparate angewiesen sind, gibt es ja auch neben der Corona-Krise. Weil Spende-Termine aus Sicherheitsgründen nicht mehr stattfinden können oder Leute aus Angst vor einer Infektion nicht kommen, brechen die Spenderzahlen ein. Ein großes Zentrum wie hier, das auch gezielt Leute aus den Nachbarstädten einlädt, ist daher umso wichtiger“, erläutert Walter, der sich angesichts der vielen Wartenden vor der Stadthalle über die Spendebereitschaft freut.