Gladbeck. Der Gladbecker Jäger Gerd Tersluisen appelliert: „Leint Eure Hunde an!“ Unbehandelt kann die Fuchsräude zum Tod von Haustieren führen.

Viele, viele Jahre sei die Fuchsräude in Gladbeck, ja in ganz Nordrhein-Westfalen, überhaupt kein Thema gewesen, stellt Gerd Tersluisen vom Hegering fest. Vor zwei Jahren sei diese Krankheit in Mülheim aufgetreten – und jetzt auch in Gladbeck. Der Fachmann erzählt, dass er zum ersten Male die Fuchsräude in Rentfort bei einem Weibchen, das auf Mäusejagd gewesen war, beobachtet habe. Tersluisen warnt Besitzer von Hunden und Katzen vor einer Ansteckung mit dieser Krankheit.

Gladbeck: Die Fuchsräude könnte sich auch in anderen Gebieten der Stadt verbreitet haben

„Die Fuchsräude endet für wildlebende Füchse zumeist tödlich. Sie wird durch die Sarcoptes-Milbe hervorgerufen“, erläutert der Obmann für Öffentlichkeitsarbeit beim Hegering Gladbeck. Diese parasitäre Hauterkrankung sei vergleichbar mit der Krätze bei Menschen. Tersluisen erklärt: „Die Grabmilbe infiziert die Haut vieler sozial lebender Wildtiere durch Biss und Eiablage. Es kommt zu einer allergischen Reaktion.“ Diese verursache einen starken Juckreiz, Entzündungen der befallenden Haut und Haarausfall.

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Durch Kontakt mit dem Kot der Füchse, aber auch durch Beschnüffeln des Einganges eines Baus, könne die Krankheit auf Hunde übertragen werden – und über die Vierbeiner auch zum Menschen gelangen. „Die Übertragung der Krankheit erfolgt durch Berührung mit Hautpartikeln“, so der Experte.

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Für Menschen verlaufe die Fuchsräude – von Juckreiz und Pusteln an Beinen und Händen einmal abgesehen – relativ harmlos. Für Hunde und Katzen hingegen könne eine Ansteckung im schlimmsten Fall den Tod bedeuten, wenn nicht sofort reagiert werde. Erkennbar werde ein Befall durch den Ausfall der Fellhaare, „irgendwann ist das Tier nackt“. Tersluisen dringt auf eine rasche Behandlung beim Tierarzt.

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Der Hegering appelliert an Hundebesitzer: „Bitte leint Eure Vierbeiner bei jedem Spaziergang an!“ Auf keinen Fall sollten die Wald- und Feldwege verlassen werden – auch nicht mit Hunden an der Leine. Der Jäger: „Wie Katzen dürfen auch sie keinen Zugang zu Fuchskot oder -bauten bekommen.“

Nachweise dieser Krankheit seien nur schwer zu führen, da ein Fuchs selten in gutem Licht erkennbar sei. Deswegen hält es Gerd Tersluisen durchaus für möglich, dass die Krankheit nicht nur in Rentfort aufgetreten ist, sondern sich ebenso in allen Wäldern, auf Feldern und in Parkanlagen der Stadt verbreitet habe. Immerhin schießen Jäger in Gladbeck pro Jahr 70 bis 80 Füchse. Das mache „sicherlich ein Drittel des Bestandes“ aus. Tersluisen: „In den Städten gibt es mittlerweile mehr Füchse als im Wald“.