Gladbeck. Wer während der Corona-Krise Schwierigkeiten hat, seine Miete zu zahlen, kann mit Hilfe rechnen. So helfen die Wohnungsunternehmen in Gladbeck.
Freiberufler, denen von heute auf morgen die Aufträge weggebrochen sind, Arbeitnehmer, die plötzlich vom Kurzarbeitergeld leben müssen, Händler und Gastronomen, die ihre Geschäfte und Gaststätten schließen mussten – das Coronavirus bringt viele Menschen in finanzielle Schwierigkeiten. Wer im Haus einer der großen Wohnungsunternehmen lebt, braucht sich in den meisten Fällen zumindest keine allzu großen Sorgen zu machen, wenn er in der aktuellen Situation die Miete nicht bezahlen kann.
GWG: Mieter mit Problemen werden ermutigt sich zu melden
Die Unternehmen zeigen sich kulant. Die GWG vermietet in Gladbeck etwa 1800 Wohnungen und einige wenige Gewerbeobjekte. Das kommunale Wohnungsunternehmen ermutigt die Mieter auf seiner Homepage, sich zu melden, wenn sie Probleme haben, die Miete aufzubringen.
„Wir werden dann gemeinsam mit Ihnen nach einer individuellen Lösung suchen und tragfähige Stundungsvereinbarungen oder Ratenzahlungen abschließen.“ Das Angebot gelte auch außerhalb von Corona-Zeiten, betont GWG-Geschäftsführer Thomas Balke im Gespräch mit der WAZ. „Wichtig ist nur, dass sich die Betroffenen melden. Nur sprechenden Menschen kann man helfen.“
Thomas Balke rechnet nicht mit einer Welle von Hilferufen: „Viele unserer Mieter beziehen Sozialleistungen. Wenn das Amt die Miete bezahlt, gibt es eh keine Schwierigkeiten.“ Die GWG-Mieter einer Gewerbeimmobilie bekommen in den nächsten Tagen Post von der Wohnungsgesellschaft. „Sie haben in dieser Krise die schwersten finanziellen Einbußen. Aber auch für sie werden wir Lösungen finden“, verspricht Balke.
Vonovia hat in Gladbeck einen Bestand von etwa 2900 Wohnungen
Auch Vonovia bietet den Mietern Hilfen an, wenn sie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Deutschlands größtes Wohnungsunternehmen hat in Gladbeck einen Bestand von etwa 2900 Wohnungen. „Außerdem stellen wir mit den Kolleginnen und Kollegen in Gladbeck sicher, dass alles in unseren Häusern funktioniert und sicher ist, und dass wir es schaffen, Notreparaturen sicherzustellen“ betont Vonovia-Geschäftsführer Mario Stamerra.
Vonovia unterstützt zudem Initiativen zur Nachbarschaftshilfe in der Krise. In der unternehmenseigenen App „mein Vonovia“ gibt es einen Quartiersbereich zur Vernetzung der Nachbarschaft, beispielsweise, um ältere oder kranke Menschen zu unterstützen. Auf der Website vonovia.de/ihrservice/coronavirus findet sich ein Formular in mehreren Sprachen, das die Mieter verteilen können, um ihren Nachbarn Hilfe anzubieten.
Die GWG will Ratenzahlungen vereinbaren
Die LEG bewirtschaftet in Gladbeck 612 Wohnungen. „Wir verzichten bis aus weiteres auf Mietanpassungen an die ortsüblichen Vergleichsmieten“, teilt das Unternehmen mit. Mit Mietern, die aufgrund der Corona-Krise ihre Miete nicht zahlen können, will das Unternehmen Ratenzahlungsvereinbarungen treffen. Die LEG ermöglicht ihren Kunden auch, eigene Kündigungen zurückzunehmen, etwa wenn ein Umzug aktuell nicht möglich ist.
Wohnungsunternehmen sind erreichbar
Alle Wohnungsunternehmen bitten, sich frühzeitig zu melden, wenn finanzielle Engpässe drohen.
Ansprechpartnerin bei der GWG ist Anja Stiebert, 02043/ 690319, Mail: stiebert@gwg-gladbeck.de. Sprechstunden in den Räumen der GWG fallen derzeit aus.
An Vonovia können sich Betroffene unter der Mail-Adresse service@vonovia.de wenden.
Die LEG ist erreichbar unter leg-wohnen.de , Vivawest unter Mieterhilfe@vivawest.de
Auch das Wohnungsunternehmen Vivawest verzichtet bis auf Weiteres auf Mieterhöhungen und nimmt die, die im Laufe des Monats März ausgesprochen wurden, zurück. Auch hier gibt es das Angebot, Ratenzahlungen oder Stundungen der Mietkosten zu vereinbaren. Die knapp 500 Mieter von Wohnungen und Gewerbeimmobilen, die von der Gladbecker Immobilien GmbH und Co. KG Blömker verwaltet werden, haben in diesen Tagen Post bekommen. Geschäftsführer Florian Blömker: „Wir sind aktiv auf unsere Mieter zugegangen, um ihnen Hilfe anzubieten, wenn sie wegen der Corona-Krise in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen. Wir finden sicher für jeden, der es braucht, über Stundungen oder Ratenzahlungen eine individuelle Lösung.“