Gladbeck. Die Auswirkungen der Corona-Krise prägen das Stadtbild. Und treffen die Finanzen der Stadt offenbar mit aller Härte. Ein Kommentar.
Die Corona-Krise prägt die Stadt in dieser Woche massiv. Die leere Innenstadt zeigt, dass die meisten Gladbecker das harte, aber bitter nötige Kontaktverbot beachten. Bis auf ein paar Unbelehrbare hat die große Mehrheit verstanden, was auf dem Spiel steht. Die anderen sollten den Bußgeldkatalog deutlich zu spüren bekommen. Sie gefährden nicht nur sich, sondern auch andere.
Leider scheint das Kontaktverbot viele Geschäfte in die Knie zu zwingen. Hoffentlich haben die meisten genügend Kraft, den Umsatzausfall für einige Zeit zu überstehen. Manche werden erfinderisch und machen aus der Not eine Tugend - wie der geplante gemeinsame Internetvertrieb der Händler zeigt. Hoffentlich ist es erfolgreich.
Hilfsangebote für Schwächere sind gelebte Solidarität
Auch die Handwerksbetriebe, die Firmen und Werke der Konzerne spüren inzwischen die Auswirkungen der Corona-Krise, wenn auch nicht in allen Fällen schon derart hart wie es der Einzelhandel tut. Aber auch sie bereiten sich mit viel Sorgfalt und ausgefeilten Notfallplänen auf die Produktions- und Versorgungssicherung, aber auch mit Blick auf die Gesundheit der Mitarbeiter auf die schlimmste Phase der Pandemie vor.
Äußerst löblich sind die vielen Hilfsangebote an die Schwächeren in der Stadtgesellschaft: Das ist gelebte Solidarität! Etwa die Einkaufshilfen, das Durchhalten der Tafel oder das Aufrechterhalten der Hilfsangebote für Menschen in Not verdienen größten Respekt.
Barbara-Hospital steht die Coronawelle noch bevor
Dem Barbara-Hospital und den Notdiensten steht leider Gottes die große Corona-Welle noch bevor. Der erste Infizierte ist seit Freitag in der Obhut des Krankenhauses - er wird nicht der einzige bleiben. Es ist ja erstaunlich, dass die Lage in Gladbeck im Moment eher noch glimpflich ist. Ärzten sowie Pflege- und Rettungskräften kann man nur größtes Durchhaltevermögen wünschen für das, was kommen wird.
Nicht nur sie sind derzeit wie alle, die für Sicherheit und Ordnung sorgen, "systemrelevant", sondern auch die Stadtverwaltung. Sie organisiert die Krise und das eingeschränkte Leben vor Ort. Wie es ausschaut, wird die Krise aber gleichzeitig die Finanzen der Stadt mit Wucht treffen.
Ohne Hilfe von Land und Bund droht nicht nur in Gladbeck der Haushalt zur Makulatur zu werden. Was im übrigen alle Sparanstrengungen der letzten Jahre zunichte machen wird. Ein Rettungsschirm ist daher zwingend. Schließlich ist die finanzielle Handlungsfähigkeit der Stadt gerade in Krisenzeiten systemrelevant.