Gladbeck. Stadt und Sparkasse scheuen die teure Sanierung des Sparkassenturms und favorisieren eine Erneuerung des Quartiers am Rathaus. Ein Kommentar.

Die Idee zum Bau des „Viktoria-Quartiers“ auf dem Areal südlich des Rathauses ist so bestechend wie ambitioniert. Wenn man ehrlich ist, strahlt dieses Eckchen der Innenstadt tatsächlich den Charme der 70er Jahre aus, auch wenn der Sparkassenturm eine Art Wahrzeichen der Stadt ist. Eine städtebauliche Aufwertung kann dem zentral zwischen Rathaus und Stadthalle liegenden Gelände nur gut tun und damit der gesamten Innenstadt einen weiteren Schub nach vorn geben.

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Der Abriss des Sparkassenturms scheint logisch, auch wenn eine abschließende Sanierungsprüfung noch aussteht. Das zehnstöckige Gebäude, das auch wegen des Turmblasens zu Weihnachten „berühmt“ sein dürfte, ist keineswegs grundsätzlich erhaltenswert, aber wohl äußerst sanierungsbedürftig. Die Verantwortlichen aus Stadtverwaltung, Sparkasse und GWG vermitteln auch bereits den Eindruck, dass das Geld für eine teure Sanierung des Betonturms besser in eine städtebaulich Neugestaltung des gesamten Komplexes fließen sollte.

Der angedachte Nutzungsmix belebt den Komplex

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Gut so. Denn mit dem angedachten Nutzungsmix aus Verwaltung, Dienstleistern, Kita, Hotel und Gastronomie lässt sich dieser Bereich beleben und besser nutzen. Lobenswert ist die angedachte Reaktivierung der Viktoria-Achse – ein Bekenntnis zur Historie der Stadt. Und keine Angst: Die Parkplätze gehen wohl, dank einer mit eingeplanten Tiefgarage, nicht verloren.

Gerüchte über einen Abriss gibt es schon einige Zeit – interessant ist, dass die Quartiers-Pläne, die noch gar keine sind und bisher noch den Status einer Idee haben, jetzt – ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl – öffentlich gemacht werden. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!