Gladbeck. Die Gladbecker Tafel spürt die Auswirkungen der Angst vor dem Coronavirus. Es gibt weniger Lebensmittel. So reagieren die Tafel-Mitarbeiter.
Die Auswirkungen des Coronavirus’ spürt auch die Tafel in Gladbeck an der Bülser Straße: Die Lebensmittel für die Ausgabe werden knapp.
Vor allem Obst und Gemüse werden knapp bei der Tafel Gladbeck
„Wir erhalten deutlich weniger Ware“, sagt eine Mitarbeiterin des Ladenteams auf Anfrage der WAZ. Das gelte vor allem für Obst und Gemüse. Beides könne nur noch in kleineren Mengen an die Bedürftigen ausgegeben werden. Aber auch bei Milchprodukten, Wurstwaren und allen haltbaren Lebensmitteln sei ein deutlicher Spendenrückgang zu verzeichnen – wohl aufgrund der vielen Hamsterkäufe der vergangenen Tage. In vielen Supermärkten und bei den Discountern sind nicht nur die Nudelregale so gut wie leer.
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Nur Brot, so das Tafel-Team, sei nach wie vor genügend vorhanden. Die Mülheimer Tafel hat bereits Konsequenzen aus der angespannten Lage gezogen. Dort ist die Ausgabe bis Ostern komplett eingestellt worden. Aus Angst vor Corona-Infektionen hat man sich zu dieser drastischen Maßnahme entschlossen, und das vor allem, weil die Mitarbeiter das Gedränge bei der täglichen Essensausgabe nicht in den Griff bekommen haben. Darüber hinaus standen aber auch in Mülheim weniger Lebensmittel als üblich zur Verfügung.
Tafel-Mitarbeiter achten verstärkt auf Hygienemaßnahmen
Den Schritt des Mülheimer Tafel-Teams sehen die Ehrenamtlichen der Gladbecker Tafel als ein wenig zu drastisch an. „Wir achten in diesen Zeiten auch ganz besonders auf die Hygiene, waschen uns ganz oft die Hände, desinfizieren sie und wechseln auch ganz oft die Handschuhe“, so die Ladenleiterin. Die Ausgabe allerdings gleich ganz einzustellen, daran denkt man in Gladbeck nicht.
Gut 60 bis 80 Kunden – gemeint sind damit Haushalte, nicht nur Einzelpersonen –, hat die Tafel an der Bülser Straße bei jeder Ausgabe. Wer nicht zu einer Ausgabe kommen kann, sollte sich vorher rechtzeitig abmelden. „Hören wir mehrere Wochen nichts von einem Kunden, wird seine Karte gesperrt“, erklärt das Team die übliche Vorgehensweise. So ein Verhalten komme allerdings nur äußerst selten vor.
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Die Tafel erhält regelmäßig Ware von fast allen Gladbecker Supermärkten. „Es werden viel zu viele Lebensmittel produziert und auf den Markt geworfen“, hatte der Tafel-Vorsitzende Dietmar Tervooren noch Ende Dezember 2019 gegenüber der WAZ erklärt. Doch mittlerweile ist die Situation eine andere. Immer mehr Bürger kaufen Lebensmittel auf Vorrat, um auf eine Krise, verursacht durch das Coronavirus, vorbereitet zu sein. Da bleibt weniger Ware für die Tafel übrig.
Wer der Gladbecker Tafel helfen möchte, kann gerne haltbare Lebensmittel spenden. Das Tafel-Team ist an jedem Wochentag ab 7.30 Uhr im Tafelladen an der Bülser Straße 145 erreichbar. Die Tafel ist auch auf Facebook: Gladbecker Tafel e.V.