Gladbeck. Für die Bahnhaltepunkte West und Zweckel gab es „Rot“, für den in Ost „Gelb“. Vor allem Graffiti stören die Kunden. Baurat kündigt Lösungen an.
Die drei Gladbecker Bahnhöfe – sie sind seit Jahren in keinem guten Zustand. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat das bei seiner jährlichen Begutachtung, die nun vorgelegt wurde, erneut unterstrichen. Wobei die Bewertung des Bahnhofs Ost noch am besten ausfällt – er erhielt ein „Gelb“ in der dreistufigen Ampelbewertung, was übersetzt ein „noch akzeptables Erscheinungsbild“ bedeutet.
Der Bahnhof Zweckel, derzeit durch die Baustelle Brücke Beethovenstraße zusätzlich belastet, wurde auf „Rot“ herabgestuft. Und auch Gladbecks „Hauptbahnhof“, der Bahnhof West, erhielt von den VRR-Profitestern wie in den Vorjahren ein „Rot“: Damit wird ihm ein „nicht akzeptables Erscheinungsbild“ attestiert.
Graffiti-Schmierereien sind der Hauptgrund für die negativen Benotungen
Vor allem Graffiti-Schmierereien sind laut VRR weiterhin die Hauptursache für die schlechten Bewertungen – auch in Gladbeck. Graffitischäden in den Zugangsbereichen und an den Bahnsteigen waren wie in den Vorjahren auch 2019 entscheidend für die Benotungen. Die Schmierereien tragen nach Ansicht der Fahrgäste, so die Bahnhof-Tester, erheblich zum negativen Eindruck einer Station bei. Hier erhielten alle drei Gladbecker Haltepunkte ein dickes „Rot“. Der Bahnhof West zudem auch noch für den Zugang.
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Im Hinblick auf die Sauberkeit gibt es bei den drei Stationen offenbar nichts zu meckern – dreimal „Grün“ (akzeptabel). Bei Funktion und Ausstattung gab es ein durchschnittliches „Gelb“ – wie in den Vorjahren. Zudem kritisierten die Tester die Beleuchtungen und die Wetterschutzeinrichtungen.
Für den Stadtbaurat sind die schlechten Bewertungen keine Überraschung
Für Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer sind die Bewertungen keine Überraschung, aber auch kein Grund zum Frust. Denn an Lösungen für alle drei Bahnhöfe werde gearbeitet, so Kreuzer zur WAZ. Was den Bahnhof Ost anbelange, gebe es derzeit (wie berichtet) wieder berechtigte Hoffnungen, dass es zu der von der Stadt seit langem angestrebten großen Lösung kommen könnte – mit dann eben einem völlig neuen Bahnhaltepunkt, neuem Busbahnhof und ebenerdiger Gleisquerung.
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In Zweckel, so der Baurat, stehe nach Fertigstellung der Brücke Beethovenstraße (voraussichtlich Ende des Jahres) die Modernisierung des Haltepunktes durch die Bahn an – mit längerem Bahnsteig, neuen Zugängen und – von der Stadt gebaut – einem Park-&-Ride-Parkplatz auf der Westseite (an der Haydnstraße). Auch den Bahnhof West habe man im Auge, so Kreuzer.
SPD-Fraktionschef Hübner stehen hinter den Plänen für den Bahnhof West
Dort werde, wie angekündigt, die Parkplatzfläche erweitert. Gemeinsam mit der Bahn strebe die Stadt darüber hinaus eine „gemeinsame Strategie zur Verbesserung“ des gesamten Umfeldes an. Und für alle drei Bahnhöfe, so Kreuzer, wolle man an dem Fördermittelprogramm „Mobilitätsstationen“ teilnehmen, um die Qualitätsstandards anzuheben.
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SPD-Ratsfraktionschef Michael Hübner steht hinter den Plänen für den Bahnhof West und betont, für den Bahnsteig, der grundsätzlich in Ordnung sei, eine bessere Beleuchtung und Unterstellmöglichkeit anzuregen. Was den städtischen Teil des Bahnhofsgebäudes an der Hansemannstraße anbelangt (die alte Güterhalle gehört nach wie vor der Bahn) begrüße er die „soziale Kontrolle“, die es durch den Betrieb von Kiosk und Radstation durch die Caritas gebe. Für den Bahnhaltepunkt Ost sei die Perspektive derzeit wieder „ausgesprochen gut“, so Hübner, der auch die anstehenden Verbesserungen in Zweckel begrüßt.
CDU setzt auf Verbesserungen
CDU-Ratsfraktionschef Peter Rademacher würde die „große Lösung“ am Bahnhof Ost/Busbahnhof Oberhof, für die es offensichtlich „vorsichtige, positive Signale“ gebe, als „qualitativen Quantensprung“ für den ÖPNV in Gladbeck einstufen. So würde ein „super City-Bahnhof“ mit Wohlfühlfaktor entstehen, der zum Umsteigen auf Bus und Bahn animieren würde. Die CDU wolle an einer solchen Lösung mitarbeiten, so Rademacher.
Den Bahnhof Zweckel sieht der CDU-Fraktionschef durch die anstehenden Sanierungsarbeiten „auf gutem Weg“. Für den Bahnhof West fordert er eine „gleichwertige Behandlung“ mit entsprechenden Verbesserungen.