Gladbeck. Die Zahl der „Stromer“ ist in den vergangenen elf Monaten in Gladbeck gestiegen – von 47 auf 78 Pkw. Ein Elektromobilitätskonzept ist in Arbeit.
Kein Zweifel, es werden mehr. Auch in Gladbeck ist die Zahl der E-Autos und Hybridelektrofahrzeuge gestiegen. Immerhin 78 Komplett-Stromer sind mit Stand 1. Februar 2020 in der Stadt zugelassen. Anfang März vergangenen Jahres waren es 47 Fahrzeuge, die Strom statt Benzin oder Diesel tanken. „Immerhin ist die Zahl der Elektroautos bei uns in Gladbeck somit in elf Monaten um 66 Prozent gestiegen“, so Stadtsprecherin Christiane Schmidt.
Die Kaufprämien für E-Autos sind erst vor kurzem erhöht worden
Die Tatsache, dass die EU erst vor wenigen Tagen höhere Kaufprämien für E-Autos und Elektrohybride beschlossen hat, dürfte den Kauf eines solchen Fahrzeugs für viele noch einmal attraktiver machen. Gerade wer regelmäßig nur kurze Strecken zurücklegt, kommt mit einem Stromer bestens klar. Zusätzlich zu den reinen E-Autos sind in der Stadt auch noch 311 Hybridelektro-Kfz unterwegs (Stand Juli 2019).
Auch interessant
Als eine Maßnahme für Klimaschutz und Luftreinhaltung gewährt die Stadt Gladbeck den Fahrern von Stromern und Pkw mit einem CO2-Ausstoß unter 100g/km ein Sonderrecht: das kostenfreie Parken. „Benötigt wird dafür ein entsprechender Parkausweis, den das stätische Ordnungsamt ausstellt“, so Christiane Schmidt. Sonderrechte für E-Autos gewähren auch andere Kommunen, eine einheitliche Regelung gibt es da aber nach Auskunft der Stadtsprecherin nicht.
Gemeinsam mit einem Büro erarbeitet die Stadt ein Elektromobilitätskonzept
Um die Elektromobilität in den kommenden Jahren noch weiter nach vorne zu bringen, arbeitet die Stadt mit dem Büro „mobilitätswerk“ zusammen, dessen zentrales Ziel die Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte ist. Gemeinsam mit dem Team soll ein Elektromobilitätskonzept entwickelt werden, um den alternativen Antrieb sowohl den Bürgern als auch den Unternehmen und Firmen in der Stadt noch mehr ins Bewusstsein zu bringen. Zudem geht es auch darum eine bessere Infrastruktur zu schaffen, zum Beispiel auch im Hinblick auf das Ladesäulen-Netz in der Stadt.
Auch interessant
Die Stadtverwaltung geht dabei so zu sagen schon mit gutem Beispiel voran und setzt beim eigenen Fuhrpark verstärkt auf E-Mobilität. „Aktuell sind beim Zentralen Betriebshof zwei vollelektrische Lastenfahrzeuge, so genannte Streetscooter, im Einsatz. Vier weitere Streetscooter und ein E-Auto sind bestellt“, listet Christiane Schmidt auf.
Im März wird es einen Workshop für Unternehmer und Gewerbetreibende geben
Um das „Stromern“ als Alternative zum klassischen Verbrennungsmotor noch weiter voranzutreiben, findet am 11. März ein Workshop zum Thema statt, zu dem die Stadtverwaltung Unternehmer und Gewerbetreibende eingeladen hat. „Im Moment“, so die Stadtsprecherin, „können wir nicht sagen, wie viele der in Gladbeck gemeldeten E- und Hybridfahrzeuge privat oder gewerblich genutzt werden.“
Auch interessant
Innerhalb von knapp einem Jahr ist aber nicht nur die Zahl der zugelassenen E-Fahrzeuge gestiegen. Auch das Netz der Ladestationen wächst. Allein der Energieversorger Ele betreibt in Gladbeck über das Stadtgebiet verteilt aktuell zehn Ladestationen mit jeweils zwei „Zapfmöglichkeiten“ für Strom. „Wir merken auch jetzt bereits, dass die Nutzung der Ladesäulen deutlich nach oben gegangen ist“, erklärt Ele-Sprecher Peter Efing.
Die Parkausweise
Die Parkausweise für E-Autos und Hybridfahrzeuge stellt das Ordnungsamt der Stadt Gladbeck aus. Ansprechpartner ist Timo Strezelcyk, 02043/ 99 22 31.
Weitere Informationen zum Thema Elektromobilität erteilt die Umweltabteilung im Amt für Planen, Bauen, Umwelt. Ansprechpartner hier ist Klaas Rudy, 02043/ 99 23 88, Mail: klaas.rudy@stadt-gladbeck.de
Aktuell gibt es in Gladbeck 13 öffentliche Ladesäulen. Eine bundesweite Übersicht mit allen Ladesäulen findet man beispielsweise unter www.goingelectric.de
Es werde immer mehr Strom abgenommen. Das Unternehmen verdiene damit zwar immer noch kein Geld, aber eine steigende Tendenz sei klar zu erkennen. Dabei sei die Auslastung der Säulen sehr unterschiedlich, je nach Standort. „Wir müssen noch besser herausfinden, nach welchen Kriterien die Fahrer eine Ladesäule auswählen, wie sie beispielsweise das Aufladen in ihre Wegstrecke einbinden.“
Weiter Ladestationen in Gladbeck sind geplant
Darüber hinaus würde das Unternehmen auch gern noch weitere Ladestationen in Gladbeck errichten. Und das auch zeitnah, so Efing, also durchaus noch bevor das Elektromobilitätskonzept fertig erarbeitet ist. „Drei oder vier könnten in diesem Jahr allein in Gladbeck noch hinzukommen. Wobei wir noch nicht mit der Stadt über konkrete Standorte gesprochen haben.“ Bezahlt werden kann an den Ladestationen der Ele, in dem man einen Jahresvertrag (Kosten: 180 Euro) abschließt oder jeden Ladevorgang einzeln bezahlt (Session Fee 7,95 Euro).
Nich alle Stromer kann man übrigens auch unschwer am Nummernschild erkennen, denn das „E“ im Kennzeichen ist keine Pflicht.