Gladbeck. . Die ELE will das Netz der Ladestellen in diesem Jahr auf sieben öffentliche Säulen in Gladbeck ausbauen. Aktuell sind 28 Elektroautos gemeldet.

Bis dato sind für das hiesige Stadtgebiet 28 Elektroautos gemeldet – das sind 0,07 Prozent von insgesamt 38 655 zugelassenen Kraftfahrzeugen. Diese Zahlen nannte Christian Hofmann von der Emscher Lippe Energie (ELE) in der Sitzung des Umweltausschusses. Rechne man die Anzahl der Hybrid-Fahrzeuge (115) dazu, ergebe dies eine Gesamtquote von 0,37 Prozent für E-Fahrzeuge.

Zunächst vier weitere Stationen

Doch ginge es nach dem Willen der ELE, dürfte der Anteil der Elektromobilität steigen. Der Versorger jedenfalls plant mit dieser Technologie. So will er seine derzeit drei öffentlichen Ladestellen – am Wiesenbusch, an der Karl-Schneider-Straße und an der Bottroper Straße – in diesem Jahr um vier weitere ergänzen. Ins Auge gefasst sind Standorte an der Burgstraße, am Marktplatz, an der Friedrich- und Enfieldstraße. Später soll es in Gladbeck zehn dieser Ladestellen geben. Weitere wären an der Münsterländer Straße, am Bahnhof West und an der Tunnelstraße. Durch ein dichteres Netz von Stationen wäre ein Kritikpunkt ausgebremst: wenig Lade-Möglichkeiten.

Vorteile von E-Fahrzeugen

Hintergrund

In den 50 größten Städten Deutschlands kommen auf eine Ladesäule durchschnittlich 11 800 Einwohner.

Am komfortabelsten ist die Situation für Besitzer von E-Autos in Osnabrück mit einem Wert von 7113 Bewohner pro Ladesäule.

Am schlechtesten versorgt sind die Solinger mit 52 900 Bewohnern pro Säule.

Gladbeck liegt derzeit mit 25 152 Einwohnern pro Säule unter dem Durchschnittswert.

Hofmann warb für E-Fahrzeuge, führte deren Vorteile an. So seien 95 Prozent der Strecken, die Autofahrer täglich zurücklegen, nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums kürzer als 85 Kilometer: „Diese Reichweiten decken E-Autos problemlos ab.“ Im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen sei Strom viel günstiger – für 100 Kilometer drei bis vier Euro. Wegen weniger Verschleiß, so Hofmann, spare man 35 Prozent im Unterhalt. Apropos Geld: Die Kfz-Steuer entfalle bis 2021, und Elek­tromobilisten können diverse Förderprogramme, zum Beispiel des Landes, anzapfen. Auch die ELE hat spezielle Angebote in petto. Nicht zu vergessen der Umwelt-Aspekt: „Mit Ökostrom fährt man leise und komplett CO₂-frei.“ Der Fachmann ist davon überzeugt: „Wenn wir saubere Luft haben wollen, haben wir keine Alternative zur Elektromobilität.“

1095 Euro für eine Ladebox

Die ELE geht von 2919 Haushalten in Gladbeck aus, für die Fachleute eine hohe Aufgeschlossenheit gegenüber der alternativen Technologie annehmen. Das seien unter anderem Menschen, die beim Kauf von Produkten stark auf Nachhaltigkeit achten, sich um eine benzinsparende Fahrweise bemühen oder ihr Auto selten nutzen. Hofmann: „Diese Haushalte wollen wir erreichen.“

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Für das Unternehmen sei es das „Wichtigste, die Bürger zu informieren“. Zum Beispiel über die Kosten, will man sich eine private Steckdose für seinen fahrbaren Untersatz anschaffen. Eine Ladebox, an eine Wand montiert, schlägt inklusive Inbetriebnahme mit 1095 Euro (ohne Förderung) zu Buche. Dafür bekommt man dann auch eine Schnellladung, die 120 Minuten dauert – „fünfmal schneller als an einer herkömmlichen Ladesäule“. Das ermöglicht auch eine Standsäule, die aber deutlich teurer ist: Einschließlich Inbetriebnahme kostet sie 5450 Euro. Hofmann: „Ein Fahrzeug mit rein elektrischem Antrieb ist das Premium-Vehikel der Zukunft.“