Gladbeck. Die Neue Galerie Gladbeck zeigt ab Freitag Bilder und Skulpturen von Thomas Scheibitz. Das Werk des Berliner Künstlers wird weltweit ausgestellt.

Er ist einer der ganz Großen der zeitgenössischen Kunstszene. Sein Werk wird weltweit ausgestellt. Ab Freitag zeigt die Neue Galerie Gladbeck Arbeiten von Thomas Scheibitz. Und der Künstler wird natürlich auch persönlich anwesend sein.

„Überzeitlicher Kontakt zu den großen der Kunst“

Christoph Tannert, Künstlerischer Leiter vom Künstlerhaus Bethanien in Berlin, hat einmal über Thomas Scheibitz gesagt, er sei in einem „überzeitlichen Kontakt zu den Großen der Kunst“. Dazu passt, dass zeitgleich mit der Gladbecker Ausstellung in Berlin die Schau „Zeichen Bühne Lexikon“ zu sehen ist. Das Museum Berggruen stellt in ihr nämlich die Arbeiten von Thomas Scheibitz den kubistischen Bildern von Pablo Picasso gegenüber.

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Genau so spannend ist aber auch, was den Besuchern in Gladbeck geboten wird. In der Neuen Galerie werden ab Freitag neue Bilder und Skulpturen sowie ein Skulpturenensemble auf einem sogenannten Masterplantable gezeigt. Teil des Ensembles sind erstmalig auch eine Videoskizze und ein Filmtrailer. „AIDA“ – so der Titel des Ensembles, der sich auf die Begriffe Attention (Aufmerksamkeit), Interest (Interesse), Desire (Verlangen) und Action (Handlung) bezieht und der das Wirkungsprinzip von Werbung aufzeigt.

In den Arbeiten von Scheibitz verfließen die Grenzen zwischen Gegenständlichem und Abstraktem

In den Arbeiten von Scheibitz verfließen die Grenzen zwischen Gegenständlichem und Abstraktem. Der Künstler agiert mit beiden künstlerischen Kategorien, interpretiert sie immer wieder neu – auf der Suche nach den Grenzen der Abbildbarkeit.

Die Bilder und Skulpturen von Thomas Scheibitz sind bis zum 27. März in der Neuen Galerie Gladbeck zu sehen.
Die Bilder und Skulpturen von Thomas Scheibitz sind bis zum 27. März in der Neuen Galerie Gladbeck zu sehen. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

So ergibt sich zwar immer eine Ebene der Erinnerung, irgendetwas, das dem Betrachter des Werks entfernt bekannt anmutet, das dann aber beim weiteren Eintauchen in die Bildwelt fast sofort wieder in Frage gestellt wird.

Thomas Scheibitz hat in einem Interview einmal erklärt, er sei immer dann am glücklichsten, wenn er sich „am Rande einer Erfindung“ bewege – zwischen einer Erinnerung an „Etwas und dem ersten, überraschten Sehen“. Sein Studio ist ein „Formenlabor“, in dem er akribisch und äußerst präzise an dem Sekundärmaterial aus analogen und digitalen Formen arbeitet, das dann zu Teilen seiner Bilder und Skulpturen wird.

Der Masterplantable begleitet den Künstler bereits seit 25 Jahren

Der Masterplantable begleitet den Künstler bereits seit 25 Jahren.

„Die Blendung des Richters“

„Die Blendung des Richters“: Die Ausstellung mit Bildern und Skulpturen von Thomas Scheibitz in der Neuen Galerie Gladbeck wird am Freitag, 31. Januar, um 19.30 Uhr eröffnet. Zur Begrüßung sprechen Ludger Kreyerhoff, Mitglied des Vorstands der Freunde und Förderer der Neuen Galerie Gladbeck, und Bürgermeister Ulrich Roland.

In das Werk des Künstlers einführen wird die freie Autorin Magdalena Kröner. Die Arbeiten sind bis zum 27. März in Gladbeck zu sehen.

Neue Galerie Gladbeck, Bottroper Straße 17. Öffnungszeiten Mittwoch bis Sonntag 15 bis 20 Uhr, www.neue-galerie-gladbeck.de

Das darauf befindliche Ensemble unterliegt einem stetigen künstlerischen Neuentstehen, das parallel aber immer auch dokumentarisch festgehalten wird. Thomas Scheibitz wurde 1968 in Radeberg bei Dresden geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin. Seit 2018 lehrt er an der Kunstakademie Düsseldorf. In Gladbeck waren seine Arbeiten bereits vor acht Jahren in der Gruppenausstellung „Abstract confusion“ zu sehen.

Für die Ausstellung „Die Blendung des Richters“ in der Neuen Galerie hat Thomas Scheibitz eigens eine Edition in einer Schachtel (Auflage drei, je 900 Euro) erstellt mit dem Titel „Basis Torso Teilstück II“. Ganz typisch für Scheibitz: Die Titel seiner Bilder und Skulpturen helfen nie bei der „Dechiffrierung“ seines Werks.