Gladbeck. Immer mehr Sperrmüll-Mengen kommen seit einigen Jahren in Gladbeck zusammen. Die ZBG-Mitarbeiter stoßen oft auch auf unschöne Funde im Müll.
Der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG) muss immer mehr Sperrmüll entsorgen. Die Menge hat sich zwischen 2010 und 2018 von rund 1,9 auf 2,9 Tonnen erhöht. Für 2019 konnte der ZBG noch keine Zahlen nennen. Die Mitarbeiter finden im Sperrmüll durchaus auch Kurioses.
Über die Gründe für die immer größer werdenden Sperrmüll-Mengen kann ZBG-Sprecher Henrik Feldhaus nur spekulieren. „Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen immer weniger Dinge reparieren und stattdessen gleich wegwerfen.“ Ein anderer möglicher Grund könnte sein, dass viele Möbel nicht mehr für ein ganzes Leben gebaut oder gekauft werden.
Auch Türen, Fenster und Duschtassen finden sich immer wieder im Sperrmüll
Die ZBG-Mitarbeiter finden in dem abgelegten Abfall immer wieder Dinge, die gar nicht zum Sperrmüll gehören. Denn: Nur Einrichtungsgegenstände eines Hauses gehören an die Straße. Feste Bestandteile der Wohnungseinrichtung wie Türen, Fenster und Duschtassen zählen nicht dazu, finden sich aber immer wieder im Sperrmüll. Zu den Funden gehört zum Teil auch Ekliges: „Es kommt häufig vor, dass die Kollegen noch gefüllte Kühlschränke mit Lebensmitteln vorfinden“, sagt Feldhaus und meint: „Die Lebensmittel sehen dann auch entsprechend aus.“ Ein weiterer Klassiker: Auch Fritteusen, in denen noch Fett schwimmt, stellen die Menschen an die Straße.
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Auf ihren Touren erleben die ZGB-Mitarbeiter einiges. An einen besonderen Fall kann sich Henrik Feldhaus erinnern: An einer Straße hatten Anwohner zur gleichen Zeit zwei Sperrmülltermine vereinbart. Die beiden Grundstücke lagen fast nebeneinander, zwischen ihnen befand sich nur ein weiteres Haus. In diesem fand an diesem Tag ein Umzug statt. Die Möbel waren vorübergehend an der Straße gelagert – und landeten schnell im Presswagen. „Als die erste Couch verpresst war, wurden unsere Kollegen von der aufgebrachten Eigentümerin darauf aufmerksam gemacht, dass es sich um ihre Möbel und nicht um Sperrmüll handelt. Die Couch wurde der Dame selbstverständlich ersetzt“, erzählt Feldhaus.
Tausch- und Verschenkmarkt online nutzen
Der ZBG holt Sperrmüll kostenlos ab. Dazu müssen Gladbecker vorab einen Termin vereinbaren unter 992467. Die abzuholenden Möbel, Teppiche, Elektro-Großgeräte etc. dürfen frühestens am Abend vor dem Abholtermin an die Straße gestellt werden, im besten Falle erst am Abholtag bis 7 Uhr. Abfälle können auch zum Wertstoffhof an der Wilhelmstraße gebracht werden.
Gut erhaltene Einrichtungsgegenstände können auch über den Tausch- und Verschenkmarkt des ZBG online angeboten werden.
Zwei Abfallsammelfahrzeuge sind unter der Woche in Gladbeck unterwegs
Der ZBG vereinbart täglich rund 60 Abfuhrtermine. „Bei Sonderterminen, wie etwa der Abholung von Tannenbäumen oder Grünschnitt, verringern wir die Anzahl der Abfuhrtermine auf etwa 40 pro Tag, weil dann nur ein Abfallsammelfahrzeug eingesetzt werden kann.“
Von montags bis freitags fahren zwei Abfallsammelfahrzeuge durch Gladbeck sowie ein Fahrzeug für Elektrogeräte und Metalle. Wer einen Termin vereinbaren will, muss nicht lange warten: „Die Wartezeit beträgt in der Regel nicht länger als eine Woche.“ Etwa ein bis zwei Mal in der Woche komme es vor, dass Gladbecker keinen Termin vereinbaren, sondern ihren Sperrmüll einfach an die Straße stellen. Das ist verboten.
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Beim ZBG gibt es auch einen Ermittlungsdienst
In solchen Fällen versucht ein Ermittlungsdienst des ZBG, den Verursacher zu finden. Er sucht nach Hinweisen in den Abfällen oder befragt Nachbarn. Ist ein Verursacher gefunden, wird er aufgefordert, den Müll innerhalb einer Frist zu entsorgen. Tut er das nicht, folgt ein Bußgeldverfahren. Ist niemand ausfindig zu machen, der den Sperrmüll abgestellt hat, entsorgt der ZBG den Müll. Allerdings nur auf öffentlichen Grundstücken. Auf Privatgrundstücken ist der Eigentümer des Grundstücks dafür verantwortlich.