Gladbeck. Nachbarn des Entsorgers sagen, dass sie zu Umweltgefahren nicht wie vorgeschrieben informiert wurden. Auch nicht, zum Verhalten beim Störfall.
Anlieger des im Rahmen der Petrolkoks-Skandal ebenfalls in den Fokus geratenen MineralPlus GmbH widersprechen den Aussagen der Entsorgungsfirma, sie habe die Nachbarschaft aktiv zur Verarbeitung toxischer Abfälle und dem Verhalten bei einem Störfall informiert. „Bei den von mir angesprochenen Gewerbebetriebe an der Stollenstraße konnte sich niemand erinnern, dazu jemals etwas im Briefkasten vorgefunden zu haben“, sagt Jürgen Zeller, der in einem betrieb im Umfeld von MineralPlus beschäftigt war.
Steag-Pressesprecher Daniel Mühlenfeld hatte auf Anfrage der WAZ mitgeteilt, dass der Tochterbetrieb regelmäßig die Öffentlichkeit gemäß Störfall-Verordnung „aktiv durch Direkteinwurf einer entsprechenden Broschüre durch MineralPlus informiert“ habe, „zuletzt im August 2011 und August 2016“.
Das mache wütend und lasse an der Glaubwürdigkeit der Aussage zweifeln
Es könne ja sein, meint Jürgen Zeller, „dass mal der eine oder andere beim Einwurf der Info-Broschüre vergessen worden ist, aber doch nicht alle, die ich angesprochen habe.“ Dies mache wütend und lasse ihn und weitere Anlieger an der Glaubwürdigkeit der Aussage des Firmensprechers doch stark zweifeln. Und es bleibe die Sorge, „ob nicht doch toxische Feinstäube in die Umwelt gelangt sind“. Dies hatte die Firma verneint. „Die Verarbeitung der bei MineralPlus angelieferten Abfälle erfolgt in einem geschlossenen System. Abluftströme werden vollständig erfasst und über spezielle Filteranlagen geführt.“
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Um zu erfahren, ob weitere Bürger, die sich beruflich oder privat regelmäßig im Umfeld von MineralPlus aufgehalten haben, wie er an Atemwegs-Karzinomen erkrankt sind, bittet Jürgen Zeller um Kontaktaufnahme (0176-30343781).