Gladbeck. Im Auftrag der Stadt erstellt ein Forschungsinstitut einen Bericht zur Lage und Zukunft der älteren Generation in Gladbeck. Das ist geplant.
Wie leben ältere Menschen in Gladbeck? Welche Freizeit-, Beratungs-, welche Pflegeangebote gibt es für sie? Wie es ist um ihre Mobilität und soziale Teilhabe bestellt? Welche speziellen Wohnformen stehen ihnen zur Verfügung? Diesen und vielen anderen Fragen rund um die Senioren von heute und von morgen geht im Auftrag der Stadt in den kommenden Monaten ein Team von FOGS, Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich, nach. Zum Jahresende will das Institut aus Köln den „Bericht zur Lage und Zukunft der älteren Generation in Gladbeck“ vorlegen.
Großen Wert legen die Fachleute bei ihrer Arbeit auf die enge Kooperation nicht nur mit ihrem Auftraggeber, sondern auch mit möglichst vielen Akteuren in der Seniorenarbeit. Deshalb waren zur Auftaktveranstaltung am Dienstag im Fritz-Lange-Haus u. a. Vertreter von Wohlfahrtsverbänden, des Senioren-, des Behinderten- und des Ausländerbeirats und etlicher anderer Organisationen und Verbände eingeladen. Ihnen stellte FOGS-Geschäftsführer Hans Oliva Aufgaben, Arbeitsschritte und Ziele vor.
Hintergründe zur FOGS GmbH
Das dreiköpfige FOGS-Team, das den Seniorenbericht erarbeitet, kennt Gladbeck und manche Akteure vor Ort schon. 2011/12 haben Hans Oliva, Miriam Martin und Rüdiger Hartmann im Auftrag der Stadt bereits einen Bericht zur Lage Behinderter erstellt.
Das Forschungsinstitut wurde 1988 gegründet, hat seinen Sitz in Köln, und legt den Schwerpunkt seiner Arbeit auf Gesundheit und Soziales. Auftraggeber sind Bund, Länder, Kommunen und Verbände sowie Wirtschaftsunternehmen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich.
Das Fritz-Lange-Haus ist so etwas wie das „Mutterhaus der Gladbecker Seniorenarbeit“
Der Veranstaltungsort sei bewusst gewählt worden, betonte Ulrich Hauska, der für Senioren zuständige Abteilungsleiter im Amt für Soziales und Wohnen, in seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste. Das Fritz-Lange-Haus sei so etwas wie das „Mutterhaus der Gladbecker Seniorenarbeit“. Die städtische Seniorenberatung ist dort zu finden, der Seniorenbeirat hat dort sein Büro, bald auch der Behindertenbeirat. Im großen Saal treffen sich ältere Menschen regelmäßig zum Frühstück und zu zahlreichen Informations- und Unterhaltungsveranstaltungen.
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Bürgermeister Ulrich Roland hob das schon jetzt existierende vielfältige Angebot für ältere Menschen in Gladbeck hervor, räumte aber ein: „Nichts ist so gut, als dass es nicht noch besser werden könnte.“ Deshalb habe die Stadt den Bericht in Auftrag gegeben, um Vorschläge aus externer Sicht zu bekommen.
Zunächst soll die demografische Situation erfasst werden
Die FOGS-Mitarbeiter werden im ersten Schritt die demografische Situation in der Stadt insgesamt und in den Stadtteilen erfassen und sich einen Überblick über die Seniorendienste und -Einrichtungen verschaffen. Sie werden schriftlich befragt zu Themen wie Platzkapazität, personelle Ausstattung und Angebotsspektrum. Vertieft werden die Ergebnisse dieser Befragung in persönlichen Interviews. Die möchten die Fachleute auch mit den Betroffenen, mit also älteren Menschen, führen, um deren Meinung zu den Angeboten in der Stadt und ihre Verbesserungswünsche zu erfahren. „Solche Gespräche könnten wir beispielsweise hier beim Seniorenfrühstück in lockerer Atmosphäre führen“, schlug Hans Oliva vor.
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Eine Projektgruppe, in der Mitarbeiter der städtischen Fachabteilungen, Politiker und möglichst viele andere in der Seniorenarbeit relevanten Akteure mitarbeiten, soll den Prozess aktiv begleiten, „denn die Perspektive der handelnden Personen in der Stadt ist uns sehr wichtig“, betonte Oliva. Dass er auf ihre Unterstützung zählen kann, machte schon die lebhafte Frage- und Gesprächsrunde am Dienstag deutlich.
Der „Bericht zur Lage und Zukunft der älteren Generation in Gladbeck“ wird neben der Bestandsaufnahme Stärken und Schwächen der Seniorenarbeit aufzeigen und vor allem praxisorientierte Handlungsempfehlungen geben. „Nicht allzu viele“, kündigte Hans Oliva an. Denn: „Man muss sie als Kommune schließlich auch umsetzen können.“