Gladbeck. Der Gladbecker Danny-Tristan Bombosch schrieb schon den Sound für Filme. Sein aktuelles Projekt: die Passionsspiele in Gelsenkirchen-Rotthausen.
Danny-Tristan Bombosch ist ein vielbeschäftigter Mann. Der Gladbecker komponiert nicht nur den Sound für diverse Filmprojekte und ist an der Produktion von „Hier und Jetzt“ beteiligt, die unter anderem in Gladbeck gedreht wurde. Nein, Bombosch schreibt auch die Musik zu den 3. Passionsfestspielen in Gelsenkirchen-Rotthausen.
Passend zur Passionsgeschichte wählt der Gladbecker die Musikinstrumente aus
Atmosphärisch soll die Inszenierung der 3. Passionsfestspiele in Rotthausen werden, stellt sich Regisseur Ulrich Penquitt vor. Komponist Danny-Tristan Bombosch will diese Stimmung verstärken. Der Zweckeler verrät: „Die Musik soll sehr emotional werden.“ Und dennoch modern, Bombosch möchte das Publikum in einen Klangmantel hüllen, der zur Zeit der Passionsgeschichte passt. „Ich will auch orientalische Instrumente einsetzen“, sagt der Komponist. Dabei denkt er beispielsweise an ein Duduk, ein armenisches Holzblasinstrument, das einen sanften Sound erzeugen kann. Schließlich, so Regisseur Ulrich Penquitt, „spielte sich die Passionsgeschichte vor gut 2000 Jahren ja nicht in Deutschland ab.“
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Den zeitlichen Aspekt will Bombosch berücksichtigen, aber dennoch „moderne Filmmusik“ für die Aufführungen in Rotthausen kreieren. In seiner Komposition lässt er auch einen Chor erschallen. Der Zweckeler singt geradezu ein Loblied auf die Möglichkeiten eines Vokalensembles. Bombosch schwärmt: „Die Stimme ist das einzige Musikinstrument, das Gott uns gegeben hat. Es ist faszinierend, was viele Stimmen gemeinsam vermögen und vermitteln. Das schafft kein Musikinstrument!“
Allerdings wird der vielstimmige Chor nicht leibhaftig in dem evangelischen Gotteshaus an der Steeler Straße stehen. Bombosch erläutert: „Er wird aufgezeichnet und zu den Aufführungen live eingespielt.“ Damit nutzt der Gladbecker eine Technik, derer er sich auch bei anderen Projekten als Filmmusikkomponist bedient. Denn die Instrumente, die das Publikum bei den Passionsspielen zu hören bekommt, werden ebenfalls nicht zu sehen sein.
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Ein Fingertipp von Danny-Tristan Bombosch, und ein ganzes Orchester beginnt zu spielen – wenn der junge Komponist das so will. Vielleicht möchte er aber lieber ein Solo? Auch machbar! Das entscheidet er daheim in seinem Studio bei seinen Eltern am Digital-Piano. Dort experimentiert er, tüftelt am Sound, bis er die Stimmung erreicht, die ihm vorschwebt.
Technische Raffinesse macht es möglich, dass er aus seinem Musikinstrument nicht nur Klavierklänge zaubert, sondern auch Pauken und Trompeten erklingen lassen kann, ohne dass ein Schlagzeuger oder Blechbläser sich rühren muss. Bombosch, dessen großes Vorbild Hans Zimmer ist, erläutert: „Die Sounds werden wirklich von Musikern gespielt und aufgenommen, sie sind nicht vorgefertigt.“
Zehn Vorstellungen
Die dritten Passionsfestspiele in Rotthausen erleben ihre Premiere am 7. März 2020. Die Aufführung in der evangelischen Kirche, Steeler Straße 48, beginnt um 20 Uhr. Insgesamt sind bis Ostern zehn Vorstellungen geplant.
Nach Angaben des Regisseurs Ulrich Penquitt bietet das evangelische Gotteshaus in Rotthausen Platz für maximal 300 Besucher.
Mehr als 5000 Tonspuren stehen ihm zur Verfügung, die er an den Tasten steuert. Und auch den großen Chor, der bei den Passionsfestspielen in Rotthausen mit von der Partie sein soll, steuert Bombosch mit moderner Technik.
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So jung der Gladbecker ist, er hat sich in der Film- und Theaterszene bereits einen Namen als Komponist gemacht. Etliche Produktionen tragen seine Handschrift, darunter der Kurzstreifen „Hier und Jetzt“, der „in der Mache ist“. Bei der Theatertruppe „Glassbooth“ feierte er im Jahr 2015 als Tonkünstler seine Premiere.
Komponist Danny-Tristan Bombosch lässt sich noch nicht in die Notenblätter gucken
Wie die Musik zu den Passionsfestspielen klingen wird? Da lässt sich Danny-Tristan Bombosch noch nicht in die Notenblätter schauen. Aber Regisseur Ulrich Penquitt verrät schon ein bisschen zur Inszenierung: „Ich werde wohl mit Projektionen arbeiten – Jerusalem und Wüste.“ Und Licht will er gezielt einsetzen, denn „das Publikum soll sich im Geschehen verlieren“. Dazu will Danny-Tristan Bombosch mit seinen Kompositionen beitragen.