Gladbeck. Die Feuerwehr Gladbeck wurde in den ersten Minuten des Jahres 2020 zeitgleich zu zwei aufwendigen Einsätzen gerufen. Ein Kamin brannte lichterloh.
Turbulent startete die Feuerwehr Gladbeck ins neue Jahr. Schon um kurz nach Mitternacht wurden die Einsatzkräfte zu einer Firma an die Hegestraße gerufen. Dort hatte eine Brandmeldeanlage Alarm gegeben. Nur zwei, drei Minuten später musste die Feuerwehr einen Kaminbrand in Zweckel bekämpfen. Verletzte gab es laut Bericht bei diesen beiden Einsätzen nicht.
Gladbeck-Zweckel: An der Tunnelstraße stand ein Kamin lichterloh in Flammen
In einem Haus an der Tunnelstraße in Zweckel stand ein Kamin lichterloh in Flammen. Dieser Einsatz erwies sich nach Angaben von Maik Koschewitz vom Einsatzleitdienst der Feuerwehr Gladbeck als aufwendig. Der Wehrmann erläutert: „Wenn man einen Kamin mit Wasser löscht, verdampft das Wasser. Die Folge ist, dass der Kamin gesprengt wird.“ Um das zu verhindern, müssen die Einsatzkräfte den Schlot noch während des Feuers kehren. Die brennenden Teile, so Koschewitz, fallen hinunter und können dann gelöscht werden. Abschließend wurde der Kamin auf der gesamten Länge kontrolliert.
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„Etwa 20 Kräfte plus Freiwillige Feuerwehr waren vor Ort“, berichtet Koschewitz. Die Ursache des Brandes ist bislang unklar. Verletzte gab es nicht.
Diskussion über Böllerverbot
Die unschöne Seite der Partys in das neue Jahr waren an etlichen Stellen im Stadtgebiet nicht zu übersehen. Müll häufte sich an Straßen, in Gebüschen und auf Plätzen.
WAZ-Leser Mehmet Yek berichtete: „Leider war der Spielplatz in Wielandgarten nach der Silvesterfeier mit Böllern nicht bespielbar. Überall lagen nicht nur Böllerreste sondern auch Glasscherben.“ Er meint, dass die Diskussion über das Verbot von Böllern noch intensiver fortgeführt werden sollte.
Zeitgleich waren ungefähr zwölf Kollegen in Rentfort-Nord an der Hegestraße im Einsatz. Bei einem Unternehmen hatte eine automatischen Brandmeldeanlage im Produktionsbetrieb Alarm ausgelöst. „Da es sich um einen Industriebetrieb handelt, war der Einsatz etwas größer“, so Maik Koschewitz. Doch es habe sich herausgestellt, dass es nirgends im Objekt brannte.
Feuerwerkskörper setzen Mobiliar auf einem Balkon in Brand
Weil sich alle Kräfte der Feuerwehr Gladbeck in Zweckel und Rentfort-Nord im Einsatz befanden, musste zusätzlich zur Koordination der A-Dienst verständigt werden. Maik Koschewitz erklärt: „Er hat 24 Stunden Bereitschaftsdienst und wird bei besonders großen Lagen hinzugerufen.“
Am Neujahrstag gegen 5.20 Uhr brannte es auf einem Balkon eines Mehrfamilienhauses an der Breslauer Straße in Butendorf. Feuerwerkskörper hatten laut Polizei offensichtlich das auf dem Balkon abgestellte Mobiliar entzündet. Die Feuerwehr rückte aus. Der Sachschaden beträgt schätzungsweise 3500 Euro.
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Neben den genannten beiden Einsätzen in Rentfort-Nord und Zweckel hatte es die Feuerwehr Gladbeck mit mehreren Kleinbränden im gesamten Stadtgebiet zu tun. So hatten bislang Unbekannte beispielsweise Mülltonnen und Sammelcontainer angesteckt. 14 derartige Einsätze hat die Feuerwehr registriert. „Zum Morgen hin beruhigte sich die Lage“, heißt es im Bericht. Der Rettungsdienst sei in dieser „ereignisreichen Nacht“ zu 24 Einsätzen ausgerückt – so zu den für den Jahreswechsel typischen Vorkommnissen wie Stürze Betrunkener. Doch: „Schwerwiegende Verletzungen durch Feuerwerkskörper gab es zum Glück nicht.“
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Polizeisprecher Andreas Lesch spricht zwar von einem höheren Einsatzaufkommen als an üblichen Wochentagen, doch es habe sich um „Silvester-Klassiker“ gehandelt: Ruhestörung und Vorfälle mit Pyrotechnik. Die Polizei in Recklinghausen hat etwa 40 Einsätze für Gladbeck aufgelistet und keine schweren Verletzungen gemeldet.
Unbekannte sprengten einen Papierkorb vor dem Gladbecker Rathaus
Wüst sah es am Neujahrsmorgen beispielsweise vor dem Alten Rathaus auf dem Willy-Brand-Platz aus. Dort häuften sich nicht nur die Reste von Feuerwerkskörpern. Unbekannte hatten außerdem einen Papierkorb gesprengt und zerstört.