Gladbeck. Das offene Weihnachtssingen der Gladbecker Musikschule war gut besucht. In der Gesamtschule kam bei schönem Programm weihnachtliche Stimmung auf.
Die ersten Musiker, die an diesem Freitagabend von sich hören lassen, sind Fabio Costalunga und Philipp Littmann: Gekleidet in die historischen Gladbeck-Uniformen, eröffnen die beiden Trompeter mit klangvollen Fanfaren das Offene Weihnachtssingen der Musikschule im Pädagogischen Zentrum der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule.
Kaum dass diese verklungen sind, zählt Musikschulleiter Rolf Hilgers von seinem Dirigentenpult aus die zahlreichen Musikschüler an, die mit ihren Instrumenten vor der Bühne sitzen. Zu den Klängen des gemeinsam vorgetragenen Adventsliedes „Wenn unsere Kerze brennt“ betreten die letzten noch fehlenden Akteure die Bühne: 27 Schüler der Josef-, Wilhelm- und Regenbogenschule bilden den Kinderchor, der an diesem Tag allen Besuchern bei den Liedern mit gutem Beispiel voran geht.
Trotz nasskalten Wetters kamen viele Besucher in das Pädagogische Zentrum
Weder das sehr nasskalte Wetter noch die gegenwärtigen Renovierungsarbeiten in der Rentforter Gesamtschule hatten das Publikum abgeschreckt, das Weihnachtssingen zahlreich zu besuchen. So füllen bald schon die Stimmen des Publikums das Pädagogische Zentrum. Nach dem verdienten Applaus gilt Rolf Hilgers‘ erster Dank dem Team, das der Baustellen-Atmosphäre in der Schule durch passende Dekorationen ein wenig Weihnachtsstimmung entgegensetzt – zum Beispiel mit den beiden Weihnachtsbäumen mit Lichterketten auf der Bühne.
„Meine Erinnerungen an ‚Weihnachtssingen‘ waren eher nicht so toll“, meinte die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Puschadel in ihrem Grußwort, „denn bei uns zu Hause bedeutete das: Meine Tante setzte sich ans Klavier und spielte und spielte und spielte und zögerte die Bescherung stundenlang heraus. Aber als ich zum ersten Mal beim Weihnachtssingen der Musikschule dabei war und die Kinder mit Kerzen in die Sporthalle einzogen, war das ein Gänsehaut-Gefühl. Die Musikschule ist ein Juwel unserer Stadt, besonders jetzt im Jubiläums-Jahr. Sie war gefühlt bei allen Veranstaltungen mit dabei.“
Die jungen Musiker der Musikschule spielten gekonnt Advents- und Weihnachtslieder
Danach gebührte die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums wieder den jungen Musikern vor und auf der Bühne. Routiniert spielen sie Advents- und Weihnachtslieder von „Zeit für Ruhe“ bis „Fröhliche Weihnacht überall“ und leiten das Publikum zum Mitsingen an. Zwischendurch ergänzten drei Blockflöten-Schülerinnen von Monika Wild das Programm mit Gedichtvorträgen. Bei „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“ trieben das Schlagzeug und die Percussionisten von „Musik ohne Grenzen“, dem Spielkreis für Menschen mit Behinderungen, deutlich den Rhythmus an und sorgten so für Abwechslung nach dem besinnlichen „Schneeflöckchen, Weißröckchen“.
Rolf Hilgers dankte allen Beteiligten für ihr Engagement: „Viele Schüler verlassen die Musikschule irgendwann aufgrund von Studium, Job oder sonstigem. Aber ich erlebe immer wieder, dass viele auch zurückkommen. Manche Ehemalige aus dem Blasorchester zum Beispiel, die zum Teil selbst schon Familien haben, kommen wieder und sagen: ‚Ich will so gerne mal wieder auf dem Turm stehen‘.“
Ein Geschenkpaket als Anerkennung für Musikschulrektor Rolf Hilgers
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Als Anerkennung überreichte Dr. Gabriele Tichy-Voß, die Vorsitzende des Musikschul-Fördervereins, Rolf Hilgers ein Geschenkpaket. „Proviant für die Verwaltung“, verriet sie. Das Offene Weihnachtssingen ist von Anfang an, also seit 1965, ein fester Bestandteil des Programms der Musikschule. Jahrelang fand es in der Sporthalle an der Enfieldstraße statt. 2017 wechselte es ins PZ der Gesamtschule, weil die Sporthalle als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde. Dort ist es auch geblieben.