Gladbeck. . Großer Zuspruch der Gladbecker Bevölkerung trotz schlechten Wetters. Die zahlreichen Musikgruppen nutzten die Gelegenheit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Förderverein vergibt Stipendien.

Hier spielt die Musik! Was bei der Musikschule Gladbeck eigentlich tagtäglich der Fall ist, galt am vergangenen Samstag jedoch in besonderem Maße, hatte doch das Günter-Waleczek-Haus, wie die Musikschule seit einem Jahr heißt, zum Tag der offenen Tür geladen. Und das traditionsreiche Gebäude platzte aus allen Nähten, denn der Wettergott hatte leider kein Einsehen: Heftiger Regen machte alle Vorbereitungen für Open Air Musik in der schönen Umgebung rund um die ehemalige „Königlich Preußische Berginspektion“ zunichte. So wurde kurzfristig umdisponiert und alles ins Innere verlegt.

Den Anfang machten die Jekits – Erstklässler aus sieben Gladbecker Grundschulen, die am Programm „Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ teilnehmen. Unter der Leitung von Annegret Möser empfingen sie die Besucher mit dem flotten Rap „Wir sind die Jekits“. Nach Grußworten von Rolf Hilgers, dem Leiter der Musikschule, Bürgermeister Ulrich Roland und Dr. Gabriele Tichy-Voß, Vorsitzende des Fördervereins der Musikschule, konnte sich anschließend jeder, der wollte, ins Getümmel stürzen. Auf allen Etagen gab es Kostproben unterschiedlicher Instrumente, konnten Unterrichtsstunden miterlebt und eigenhändig Instrumente ausprobiert werden, ganz nach dem Motto des Tages: „hören – sehen – mitmachen“. Die unterschiedlichen Ensembles präsentierten sich im Halbstunden-Rhythmus auf der ersten Etage, es gab einen Stimmbildungsworkshop, ein Akkordeon-Mitmachkonzert, den Kinderchor und das Ballett, um nur einige der Angebote zu nennen.

Für besonderes Interesse sorgte die Preisverleihung des Musikschul-Fördervereins, der in diesem Jahr sein 40jähriges Bestehen feiert. Er vergibt regelmäßig Stipendien für besonders begabte Musikschülerinnen und -schüler.

In diesem Jahr wurden mit je 500 Euro herausragende Zupfer gewürdigt. Das Geld sollen sie in zusätzlichen Musikunterricht, Workshops oder gar Meisterkurse investieren. Zu den diesjährigen Preisträgern gehören Mevize Candan (12), Celine Droeger (13), beide Mandoline, und Aprilia Grabowski (18), Gitarre.

Motto: „Hören-sehen-mitmachen“

Ganz unterm Dach ist Musikschullehrer Martin Greif beim Instrumentenschnuppern damit beschäftigt, Ceyda (7) dazu zu bewegen, dem kleinen Saxophon einen Ton zu entlocken – und es gelingt! Ihr Vater, Yilmaz Koymatoglu, erzählt, Musik gehöre zum Leben der Familie: „Die Kleine will zur Musikschule und die Ältere, Melda (10), träumt vom Klavier. Wenn sie dann hier Unterricht nehmen kann, schaffe ich zuhause ein E-Piano an“, macht er schon ganz konkrete Pläne. „Es ist gar nicht so einfach, wie es aussieht“, sagt jemand im Vorübergehen. Damit hat er wohl Recht, aber es kann auch sehr viel Freude bereiten, ein Instrument zu spielen.

Musik ist gut für die Seele

Diese Freude vermittelt Sin-Ae Jeong, Klavierlehrerin an der Musikschule Gladbeck. Sie ist überrascht und glücklich über das starke Interesse vieler, die trotz des schlechten Wetters den Weg hierher gefunden haben.

Gleich wird sie Besucher für ihr Instrument – das Klavier – begeistern, hofft die gebürtige Südkoreanerin: „Als Musikschule ist es schwer, den Standard zu halten“ – es gäbe so viele Ablenkungen, bedauert sie, „aber Kinder, die singen oder ein Instrument spielen, sind in der Seele gesund“, ist die Klavierlehrerin überzeugt. Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.