Gladbeck. Musiktalent Leandro aus Gladbeck hat Piano-Weltstar Lang Lang im Fernseh-Duell besiegt. Für den 11-Jährigen erfüllten sich zwei Herzenswünsche.

Musiktalent Leandro Bongers aus Gladbeck hat es geschafft. Der 11-Jährige erkannte beim TV-Duell am Samstagabend im Ersten mehr klassische Klavierstücke als Piano-Weltstar Lang Lang. Damit erfüllten sich für den hochbegabten Nachwuchspianisten bei der Fernsehshow „Klein gegen Groß“ mit Kai Pflaume gleich zwei Herzenswünsche.

Sympathischer Weltstar: Lang Lang (r.) gab sich ganz natürlich und scherzte mit Leandro (11) und Moderator Kai Pflaume.
Sympathischer Weltstar: Lang Lang (r.) gab sich ganz natürlich und scherzte mit Leandro (11) und Moderator Kai Pflaume. © Screenshot | Esser

Zunächst war es die Gelegenheit, auf den Virtuosen aus China zu treffen, der weltweit das Publikum begeistert. Denn das war bei der sympathischen Plauderei auf der Bühne mit Kai Pflaume vor dem Duell zu erfahren, dass Leandro in Lang Lang schon lange ein großes Vorbild sieht. Und der Weltstar war alles andere als unnahbar. Er gab sich ganz natürlich, lachte viel und erwies sich als sehr fairer Gegner.

Klassische Klavierwerke wurden rückwärts vorgespielt

Dass die beiden Duellanten ein gutes Gehör und große Kenntnis in der Bandbreite klassischer Klaviermusik haben, galt es unter Beweis stellen. Rund 60 Stücke hatte die Redaktion zum Pauken vorgegeben, mit der Schwierigkeit, dass die Werke dann in der Show als nur 20-sekündiges Fragmenten rückwärts vorgespielt wurden. Leandro gab sich unmittelbar vor dem Wettkampf noch siegessicher, war dann aber doch sichtlich angespannt, als er mit dem ersten Klavierstück vorlegen musste.

Aus Gladbecks Partnerstadt Schwechat hüpfte Niclas (13) wie ein Floh seitlich über eine hohe Hürde.
Aus Gladbecks Partnerstadt Schwechat hüpfte Niclas (13) wie ein Floh seitlich über eine hohe Hürde. © Esser/ Screenshot | Marcus Esser

Kurz zuvor hatte Niclas (13) aus der Gladbecker Partnerstadt Schwechat bravourös Mateusz Przybylko, den Europameister im Hochsprung, geschlagen. Der sportliche Österreicher hüpfte wie ein Floh in einer Minute unfassbare 80 Mal seitlich über eine hohe Hürde. Sein prominenter Kontrahent schaffte ‘nur’ 44 Sprünge.

Die Duellanten lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen

So körperlich verausgaben mussten sich Leandro und Lang Lang nicht. Bei ihnen war Hochkonzentration, genaues Hinhören und Musikverständnis gefragt. Die Duellanten lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zunächst vier Stücke zu erkenne, war die Vorgabe. Drei Mal hatte Leandro schon vorlegen können, so dass er mit Selbstvertrauen auch den vierten Vortrag, Franz Liszts Paganini Etüde Nr. 5, erkannte. Hochspannung war angesagt, ob Lang Lang gleichziehen und somit ein Stechen über den Sieg entscheiden musste. Aber der Weltstar patzte, erkannte Joseph Haydn’s Sonate in G-Dur nicht.

Hochkonzentriert war Leandro bei der Sache, als auch sein derzeit absolutes Lieblingsstück, Antonín Dvořáks Humoreske, rückwärts vorgespielt wurde.
Hochkonzentriert war Leandro bei der Sache, als auch sein derzeit absolutes Lieblingsstück, Antonín Dvořáks Humoreske, rückwärts vorgespielt wurde. © Screenshot | Esser

Sieg und Applaus waren Leandro so sicher. Lang Lang gratulierte herzlich, umarmte ihn und freute sich mit dem kleinen Gladbecker. Zudem erkannte er dessen Talent an, „wenn du weiter fleißig übst, kann aus dir auch ein bekannter Pianist werden“. Mit der Siegprämie erfüllte sich für Leandro der zweite Herzenswunsch: eine Reise nach Island. Mit Mama Nadine und Papa Martin, die im Publikum die Daumen gedrückt hatten, geht es in den hohen Norden. Dort könnte sich ein weiterer Wunsch von Leandro erfüllen: „Einmal die tollen Polarlichter zu sehen!“