Gladbeck. Bernd Hoffmann zählt zu den 350 „Intercoiffure“-Elitefriseuren in Deutschland. Der Rosenhügeler zieht Kunden weit über Gladbeck hinaus an.
Friseurmeister Bernd Hoffmann zählt schon seit Jahren zu den Künstlern in seiner Branche. Die Klientel, die die exklusiven Dienste des Rosenhügeler Coiffeurs schätzen, ist groß und reicht weit über die Stadtgrenze hinaus. Kundinnen reisen nicht nur aus vielen Ruhrgebietsstädten an, sondern auch vom Niederrhein, aus dem Kölner Raum oder aus dem hessischen Kassel. „Sogar aus Frankfurt kommen manchmal einige Stewardessen zu uns“, erzählt der 60-Jährige nicht ohne Stolz.
Hoffmann, der seinen Salon am Lützenkamp – unmittelbar an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen – betreibt, ist seit 2013 „Premium-Friseur“, einer von 350 in Deutschland und 5000 rund um den Globus. „Da kann man sich nicht drum bewerben, sondern man wird dazu eingeladen“, erklärt Hoffmann, in dessen Betrieb neun Mitarbeiter beschäftigt sind, darunter zwei weitere Meister. „Man muss Weiterbildungen und Preise nachweisen und sich einer zweijährigen Testphase unterziehen.“ Erst danach erhalte man das entsprechende Zertifikat von der Organisation „Intercoiffure“, einer exklusiven Vereinigung von Elitefriseuren mit internationalem Sitz in Paris, die es schon seit 1929 gibt. In Fachkreisen gelte man mit dem Zertifikat als „Fünf-Sterne-Friseur“.
1995 den Salon vom Vater am Rosenhügel übernommen
Der Rosenhügeler, der bundesweit unter Premium-Friseuren gut vernetzt ist, hat sich seinen Ruf seit 1995 erarbeitet, als er den 1956 von seinem Vater eröffneten Salon übernahm. Er gilt seit Jahren als Spezialist, wenn es um Lösungen bei besonderen Haarproblemen geht. Im Fokus stehe er besonders, erzählt Hoffman, als „Feine-Haare-Spezialist“. Mit einem „Paket von Maßnahmen“ verleihe er Damen mehr Haarvolumen. Dazu zähle zu allererst der Haarschnitt mit dem exklusiven „Calligraphy Cut“, so der Meister. Einer neuen Trend-Haarschnitt-Technik, die sich nur mit dem zertifizierten und lizenzierten, „derzeit weltweit gehypten“ „Calligraphy“ bewerkstelligen lasse. Die Entwicklung eines Kollegen aus Oelde, mit der dieser letztens bei Carsten Maschmeyers Gründershow „Höhle des Löwen“ bei Vox die Experten überzeugt habe. Mittels einer Art Skalpell und eines Schrägschnitts am Haar zaubere man den Kundinnen – auch Dank weiterer Extra-Haarpflegeprodukte – mehr Haarvolumen aufs Haupt. Dafür sind Kundinnen im Hoffmann-Salon bereit, bis zu 100 Euro zu zahlen.
Für besonders schwierige Fälle bietet Hoffmann zusätzlich eine aufwändige Haarverdichtung an oder, um im Sprechmodus des Fachmanns zu bleiben, eine Haarintegration: Dabei handelt es sich um ein individuell angefertigtes Haarnetz, das dauerhaft aufs Haupt gebracht wird, „aber als solches nicht erkannt wird“, verspricht der Haarspezialist. Es halte drei Jahre, man könne damit baden, schwimmen „und sogar tauchen“. Auch Strähnen und Färbungen seien möglich. Hoffmann: „Das ist ein interessanter Markt für uns mit steigender Nachfrage.“ Kostenpunkt? „Die einen verreisen in die Karibik, die anderen gönnen sich eine Haarintegration.“
Der Frisörmeister ist Spezialist auch bei Haarfarbe-Reparaturen
Spezialist ist Hoffmann auch auf anderem Gebiet – bei Haarfarbe-Reparaturen. „Unser Salon ist sozusagen der Erfinder der Methode, mit der eine Korrektur verunglückter Haarfärbungen glückt.“ Viel Farbwissen, reichlich Schulungen und eine große Farbpalette seien nötig, um die alte Farbe aus dem Haar zu bekommen. So eine Farbkorrektur könne schon mal den ganzen Tag dauern, mit 100 bis 300 Euro Kosten müsse man rechnen. Inzwischen arbeiteten viele Salons nach der Methode. Auch Haarverlängerungen aus „echten, unbehandelten, europäischen“ Haaren gehören zu seinem Arbeitsspektrum. Er arbeite nach dem „Bellargo“-System, dem drittverbreitesten System für Haarverlängerungen. „Wir sind der zweit-umsatzstärkste Salon in Deutschland mit dieser Art der Haarverlängerung.“
Apropos Umsatz: Bis zu 80 Prozent seines Umsatzes mache er mit seinen Angeboten als Haar-Spezialist, so Hoffmann. 82 Prozent der Kunden seien Frauen. „Der Herren-Anteil ist steigend, trotz der wachsenden Zahl von Barberstores“, freut sich Hoffmann, der seit sechs Jahren im Meisterprüfungsausschuss in Düsseldorf sitzt.