Gladbeck. Die Stadt Gladbeck legt der Politik das Änderungsverzeichnis für den Haushalt 2020 vor. Darin stehen zehn Mio. Euro für den Grundschulausbau.

Die Summe von rund zehn Millionen Euro für den Grundschulausbau wird im Änderungsverzeichnis des Haushaltsentwurfes 2020 zu Buche schlagen, das die Verwaltung dem Haupt- und Finanzausschuss sowie Rat jetzt zum Beschluss vorlegen wird. „Eine einzurechnende Investition, die dringend nötig und unausweichlich ist, um die erforderlichen Kapazitäten schnell zu schaffen“, unterstreicht Bürgermeister Ulrich Roland im Gespräch mit der WAZ.

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Die Ausbaubedarfe seien im Ende 2018 verabschiedeten Schulausbauplan 2019 bis 2026 (insgesamt 30 Millionen Euro) bereits grob dargestellt worden, nun lägen dazu die Entwürfe für die Südpark-, Mosaik- und Lambertischule vor, „so dass auch die erste konkretere standardisierte Kostenberechnung möglich gewesen ist“, ergänzt Schuldezernent Rainer Weichelt.

Die demografischen Prognosen sind bis 2015 von sinkenden Geburtenraten ausgegangen

Bis 2015 war bekanntlich auch in Gladbeck von sinkenden Geburtenraten und entsprechend geringerem Raumbedarf für die Grundschulen im Stadtgebiet ausgegangen worden. Prognosen, die sich mit der Flüchtlingsbewegung ab 2015, der EU-Binnenwanderung und zunehmenden Geburtenraten aber quasi komplett umgekehrt hätten, „so dass wir jetzt rund 340 Kinder mehr haben, die unterzubringen sind, was fast einer kompletten Grundschule entspricht“, erklärt Bürgermeister Roland.

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„Es ist wichtig, jetzt dafür die hauswirtschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen, um die Leistungsvergaben zu erarbeiten und in die Ausschreibungen gehen zu können“, verdeutlicht Bildungsamtsleiterin Bettina Weist den Handlungsdruck, da die Schülerzahl noch weiter ansteige. Geplant sei, zunächst im Süden der Stadt, „da der Zuwachs an Kindern in Brauck besonders groß ist“, mit dem Bauprogramm fortzufahren und dann Butendorf und Stadtmitte anzuschließen.

Die größte Grundschule der Stadt im Gladbecker Süden wird weiter wachsen

An der Südparkschule wird die Baulücke für die Errichtung der Container-Module genutzt. Dort, wo sich jetzt die Spielplatzfläche befindet.
An der Südparkschule wird die Baulücke für die Errichtung der Container-Module genutzt. Dort, wo sich jetzt die Spielplatzfläche befindet. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Die Südparkschule am Rosenhügel, Gladbecks größte Grundschule, wird somit weiter wachsen. Hier ist geplant, dass in der Baulücke im nordöstlichen Bereich des Schulhofes, auf der aktuellen Spielplatzfläche acht neue Unterrichtsräume geschaffen werden. Dies soll in zweistöckiger Modularbauweise (Erd- und Obergeschoss) über hochwertige Containerelemente auf 670 Quadratmetern Bruttogrundfläche geschehen. Hierfür will die Stadt 2020 etwa 2,1 Millionen Euro und in 2021 rund eine Million Euro investieren, die ab diesem Schuljahr dann auch zur Verfügung stehen sollen.

An der Mosaikschule in Butendorf wird die Schulerweiterung fortgesetzt. Neben dem in Fertigstellung befindlichen Anbau ist ein zweiter Neubau geplant, der sich ebenfalls an den Altbau (dann Mittelbau) anschließen wird. Dieser Baukörper (2030 Quadratmeter Bruttogrundfläche) wird dort ansetzen, wo sich jetzt im Schulhof der Treppenzugang zum Altgebäude befindet. Er ist als Massivbau L-förmig geplant, steht im Erdgeschoss teils auf Stelzen, damit eine Zufahrtsmöglichkeit in den Innenhof des künftig U-förmigen Gebäudekomplexes besteht. Mit dem zweiten und dritten Obergeschoss entsteht Raum für sechs Klassen. Die Stadt will hier 3,9 Millionen Euro in 2020 und zwei Millionen Euro in 2021 investieren. Anvisiert ist der Bezug in 2022.

In der Stadtmitte ist mit der Mensa künftig auch Ganztagsbetrieb möglich

An der Lambertischule in der Stadtmitte wird im nordöstlichen Gebäudebereich Schulhoffläche genutzt, um einen fast quadratischen Neubau in Massivbauweise über drei Etagen an das Altgebäude anzusetzen. Dadurch entsteht Raum (1470 Quadratmeter Bruttogrundfläche) für sechs neue Klassenräume und eine Mensa für die Ganztagsklassen. Die Nutzung soll ab 2022 möglich sein, mit Investition von vier Millionen Euro in 2020 und zwei Millionen Euro in 2021.