Gladbeck. Die musikalischen Früherziehung an den Kindergärten soll weiter ausgebaut werden. Eine Ideenschmiede soll weitere Zukunfts-Konzepte entwickeln.
Der Rückblick auf das jüngste Wirken der Musikschule der Stadt Gladbeck fällt positiv aus. „Wir hatten in mehrfacher Hinsicht wieder ein sehr erfolgreiches Jahr“, sagt Schulleiter Rolf Hilgers. Mit seinem Stellvertreter Ernst Hesse legte er jetzt dem Schulausschuss den Geschäftsbericht 2018/19 vor. Ein wichtiger Baustein, quasi auch als Fundament für die Instrumentalklassen, konnte weiter gefestigt werden: „Der Ausbau weiterer Netzwerke mit den städtischen Kindertagesstätten wurde erfolgreich umgesetzt“, so die Musikschulleitung.
So konnte die Schülerzahl im Vorschulbereich seit 2013 von 154 Kindern um fast das Fünffache auf 752 Kinder im Jahr 2018 gesteigert werden. Das ist ein beachtliches Plus von fast 390 Prozent. Insgesamt wurden die Angebote der Musikschule in 2018 von 3800 Schülern besucht. Im Vergleich zu 2015, mit 2840 Schülern, ist dies eine Steigerung von 34 Prozent. Rolf Hilgers geht davon aus, dass diese erfreuliche Schüleranzahl auch im laufenden Jahr stabil gehalten werden kann.
Musische Frühbildung soll ausgeweitet werden
Sie könnte auch durchaus wachsen, da die Nachfrage anderer Gladbecker Kindertagesstätten groß sei, „dass der musikalische Grundunterricht an ihren Einrichtungen eingeführt wird“. Ziel sei es so, diese elementare musische Frühbildung weiter flächendeckend auf die ganze Stadt auszuweiten, „um somit auch die musischkulturelle Breitenausbildung zu verstärken und die Basis der Musikschule zu sichern“.
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An neun städtischen Kindergärten und zwei evangelischen Einrichtungen wird der Elementarunterricht bereits kindgerecht angeboten, mit den Pikkolino-Kursen für die jüngeren Kinder (2-4 Jahre) und den Musicus-Kursen für die älteren Kita-Kinder (4-6 Jahre). „Um hier weiter wachsen zu können, benötigen wir aber zusätzliche personelle Unterstützung von ein bis zwei neuen Lehrkräften, die neu hinzugekommene Kitas besuchen“, so Rolf Hilgers. Der dazu aber einschränkt, „dass es derzeit schwierig ist, ausgebildete Musikpädagogen auf dem Stellenmarkt zu finden“.
Netzwerke mit städtischen Kitas wurde ausgebaut
Auch den Ausbau weiterer Netzwerke mit den städtischen Kindertagesstätten setzte die Musikschule um.
Dazu wurden auch Kurse zur Sprachförderung eingerichtet, darunter das „Wiegen- und Kinderliederprojekt aus aller Welt“. Dieses wurde in Zusammenarbeit mit dem „Büro für interkulturelle Arbeit“ ins Leben gerufen.
Abnehmende Schülerzahlen bei den zehn- bis 14-Jährigen
In der musikalischen Grundstufe wurde das Programm „JeKits – Instrumente, tanzen, singen“ in Kooperation mit allen Gladbecker Grundschulen erfolgreich fortgeführt. Im Schuljahr 2018/19 nahmen 1041 Grundschulkinder an dem Angebot teil, davon 291 Instrumentalschüler, die bei diversen Konzerten und Aufführungen stolz ihr Können zeigten. In der Alterskategorie der 10-14-Jährigen setzt sich der Rückgang der Schülerzahl indes weiter fort, den die Schulleiter auch mit dem dann anstehenden Schulwechsel und den erhöhten Anforderungen der weiterführenden Schulen erklären.
Rückläufig ist auch weiter der klassische Gesangsbereich. Um hier Kinder und Jugendliche stärker anzusprechen, soll es eine moderne Ausrichtung in Richtung Rock und Pop geben. Die klassische Ausbildung im Ballett-Tanzbereich ist hingegen stark gefragt und die Anzahle der Schüler von 2016 bis 2018 um etwa 17 Prozent gestiegen.
Um die Schule weiter gut für die Zukunft aufzustellen, wollen Hilgers und Co. einen neuen speziellen Projektbereich als Ideenschmiede einrichten, um dort neue Konzepte anzudenken und auszutesten. Außerdem sei „eine enge Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste angestrebt, um neue Impulse für die Musikschularbeit über die Studierenden zu erhalten“.