Gladbeck. Mit dem Motto „Gestalte deine Stadt!“ hatte die SPD Gladbeck eingeladen. Die Veranstaltung mit Workshopcharakter sammelte Ideen zur Zukunft.
„Baut keine Barrieren auf“ und Querdenken sei ausdrücklich erwünscht, rief der Gladbecker SPD Vorsitzende Jens Bennarend den knapp 100 Teilnehmern im Innovationszentrum Wiesenbusch zu, die der Einladung des SPD Stadtverbandes gefolgt waren. Unter dem Motto „Gestalte deine Stadt! Gladbeck von morgen“ sollte in der vierstündigen Veranstaltung diskutiert und erarbeitet werden, welche Gestaltungsmöglichkeiten es für eine Stadt wie Gladbeck geben könne, die zukunftsfähig sein und bleiben möchte.
Vier Schwerpunktthemen hatten die Genossen im Vorfeld ausgewählt, zu denen in 90-minütigen Workshops Ideen entwickelt wurden, um diese dann nach dem Vorbild der VOX-Gründer-Sendung „Die Höhle der Löwen“ mit einer Jury zu bewerten. So ging es um die Themen „gute Bildung“, „gute Gemeinschaft im Zusammenleben“ - eine „Herzenssache“, so SPD-Pressesprecher Jan Dinter - um die „lebenswerte Stadt“ mit ihrem Sport-, Kultur- und Freizeitangebot und die - auch mit Blick auf die Klimadiskussion – aktuelle Thematik „Wie schafft Gladbeck die Verkehrswende?“
Bürgermeisterkandidatin Bettina Weist schaute in jedem Workshop vorbei
Die frisch gekürte SPD-Bürgermeisterkandidatin Bettina Weist beteiligte sich an der Veranstaltung, schaute in jedem der Workshops vorbei und stand in einem abschließenden Interview den Teilnehmern Rede und Antwort. In der „Aufwärmphase“ hatten die Organisatoren zunächst ein „Speed Debating“ unter der Fragestellung „Was lernen wir von Fridays for Future“ vorgesehen, in dem Nina Krüger, stellvertretende Vorsitzende der Jusos, mit dem „Mythos“, junge Leute seien unpolitisch und engagierten sich nicht, aufräumen wollte. Sie rief dazu auf: „Lasst uns faktenbasiert handeln.“
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In den Workshops wurde im Anschluss engagiert diskutiert und argumentiert. Besonders großen Zulauf hatten die Themen rund um Verkehrswende und sozialen Zusammenhalt. Es waren ganz konkrete Vorschläge und Ideen, mit denen die Teilnehmer anschließend vor die Jury traten. Matthias Bohm, Geschäftsführer des Start Ups „Grubenhelden“ favorisierte den Gedanken von Olympischen Spielen im Ruhrgebiet als hervorragende Gelegenheit, die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern und Lücken im Öffentlichen Personennahverkehr zu schließen. Milan Nitzschke von der SL Naturenergie in Gladbeck plädierte dafür, Kultur- und Freizeitangebote in Gladbeck auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannter zu machen. Vorstellbar sei auch eine Kombination aus Kultur und Sport.
Idee eines Quartiersdolmetschers für Gladbecker Schulen
Die Basis muss noch entscheiden
Die Leiterin des Amtes für Bildung und Erziehung in der Stadtverwaltung Gladbeck und SPD-Bürgermeisterkandidatin, Bettina Weist (51), soll am 23. November 2019 vom SPD-Stadtparteitag offiziell als Bürgermeisterkandidatin nominiert werden.
Die Kommunalwahl inklusive Bürgermeisterwahl findet am 13. September 2020 statt. Bisher Mitkonkurrent ist der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Dietmar Drosdzol. Die Grünen wollen ebenfalls um das Amt an der Stadtspitze kämpfen. Die Mitgliederversammlung trifft dazu am 2. Oktober ihre Wahl, als aussichtsreich gilt Fraktionsvorsitzende Simone Steffens.
Die Idee eines Quartiersdolmetschers an Gladbecker Schulen stieß beim Vorsitzenden der SPD Ratsfraktion, Michael Hübner, auf ein positives Echo, verfüge doch die Stadt über ein ansehnliches Budget in diesem Segment. Einen bestimmten Tag einzurichten, an dem es explizit um Werte wie Respekt und Toleranz gehen sollte, diese Idee nahm Bettina Weist für sich mit nach Hause, wie sie sagte. Im Interview warb sie noch einmal dafür, „unsere Errungenschaften, wie die Musik- oder Jugendkunstschule zu erhalten, um auch auf diesem Wege den sozialen Zusammenhalt zu stärken.“
Am Ende des Tages zog Jens Bennarend ein positives Resümee. Die Veranstaltung habe gezeigt, dass „die SPD Gladbeck den Menschen zuhört.“ Die Ergebnisse aus den Workshops werden, so der Parteichef, ins Wahlkampfprogramm aufgenommen und transparent kommuniziert.