Gladbeck. Eine Zeitreise durch die Stadtgeschichte haben Gladbecker bei der Aufführung des Musicals „Vom Dorf zur Stadt“ unternommen. Große Begeisterung.

Es hat etwas von einem großen „Familientreffen“, als am Donnerstagabend das Jubiläums-Musical „Vom Dorf zur Stadt“ in der Stadthalle gezeigt wird. Eltern, Verwandte und Freunde der Akteure, aber auch interessierte Gladbecker, füllen in freudiger Erwartung die Stuhlreihen und sorgen so für ein ausverkauftes Haus. „Eine Zeitreise“ erwarte die Zuschauer, kündigt Ideengeber Walter Hüßhoff zur Begrüßung an.

Im Mittelpunkt des Musicals steht die Familie Müllbowski, die sich an einem schönen Sommertag im Juli 2019 auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Alten Rathaus einfindet, um den Bürgermeister zum 100. Geburtstag von Senior Anton einzuladen. Das Rathaus ist aufgrund der städtischen Jubiläumsfeierlichkeiten geschlossen, wie ein Schild verkündet. Mariechen und Anton Müllbowski erzählen ihren Enkeln und Urenkeln im Schatten der Rathauskastanie ihre Lebens- und Liebesgeschichte, die in Teilen auch Gladbecker Geschichte ist.

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Musikalisch begleitet die Band „Francis“ das Musical

Als keiner der Nachkommen Mariechen glauben mag, dass ihnen beiden beim ersten Kuss „hier unter der Kastanie“, der Türmer vom Rathausturm „zugezwinkert“ habe, schaltet sich der steinerne Mann selbst ein und wird zum Chronisten des Welt- und speziell des Gladbeck-Geschehens. Die musikalische Begleitung obliegt der Rentforter Band „Francis“, die durch 100 Jahre Musikgeschichte führt, den Formationstänzern der Tanzschule Schaub, die vom Walzer bis zum Rock’n Roll gekonnt alle Tanzstile auf die Bühne bringen, und dem Kinderchor der Lambertischule.

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Es ist kurz vor Beginn der Aufführung und aus der Garderobe unter der Bühne dringen laute Kinderstimmen. „Wir sind ziemlich aufgeregt“, bekennen die Grundschüler Arta, Amilla und Jan, aber das größte Lampenfieber hat wohl Zoe, die später mit dem Kinderkriegslied „Maikäfer, flieg“ einen Soloauftritt haben wird. Auch die Hauptdarsteller haben sich hinter der Bühne versammelt. Nicolas (18), der den Anton spielt, sitzt auf seinem Requisit, dem Rollator: „Jetzt wird mir doch ein bisschen anders“, sagt er mit belegter Stimme.

Die Rentforter Band „Francis“ begleitete die Aufführung musikalisch.
Die Rentforter Band „Francis“ begleitete die Aufführung musikalisch. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Das Publikum ist von dem Auftritt in der Stadthalle begeistert

Das ändert sich schlagartig, sobald der Vorhang aufgeht. Die Organisatoren haben im Vorfeld die Liedtexte des Musicals ans Publikum verteilt und gleich das erste bekannte Volkslied „Horch, was kommt von draußen rein“ animiert die Zuschauer dazu, mit einzustimmen.

In den folgenden zweieinhalb Stunden werden Volkslieder, Gassenhauer, Schlager, Rock und Pop präsentiert, sangesfreudig unterstützt vom Publikum. Den Schlussakkord setzen wieder die Lambertikinder mit dem Steigerlied, zu dem sich alle Akteure auf der Bühne versammeln. Ihr Lohn: Viel Applaus vom Publikum.