Bottrop/ Gelsenkirchen/ Gladbeck. Für eine Sendung aus dem Bergwerk Prosper Haniel hat das Lokalradio den Deutschen Radiopreis bekommen. Die Preisträger sind total überwältigt.
Radio Emscher Lippe hat in der Kategorie „Beste Sendung“ für „Deutschlands tiefste Morgensendung“ den Deutschen Radiopreis 2019 gewonnen. Der Preis ist am Mittwochabend in Hamburg verliehen worden. REL-Chefredakteur Ralf Laskowski und Moderator Lennart Hemme nahmen die Auszeichnung von Laudator und Schauspieler Florian Lukas entgegen.
Das Lokalradio für Bottrop, Gelsenkirchen und Gladbeck hatte am 6. Dezember vergangenen Jahres dem Ende des Steinkohlebergbaus ein besonderes Denkmal gesetzt. Von der siebten Sohle des Bergwerks Prosper Haniel in Bottrop sendete das Radio vier Stunden live. Auch die WAZ fuhr mit ein und berichtete aus 1200 Metern Tiefe.
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„Vier Stunden Morgensendung zu einem Thema, das die ganze Region bewegt. Informativ und gleichzeitig emotional. Monothematisch und überhaupt nicht formatgerecht und gerade deshalb preiswürdig“, lobte Schauspieler Florian Lukas das Projekt, als er die Preisträger in der Elbphilharmonie bekannt gab.
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„Das ist schon echt eine Nummer, größer geht es nicht. Wir sind total euphorisiert“, sagt Ralf Laskowski am Donnerstagmorgen zur WAZ. Mit der Sendung habe Radio Emscher Lippe eine einzigartige Idee einzigartig umgesetzt, so der Chefredakteur.
Viele Gäste waren unter Tage bei der Morgensendung zu Gast
Bei „Deutschlands tiefster Morgensendung“ waren unter anderem die Stadtoberhäupter aus Bottrop, Gelsenkirchen und Gladbeck – Bernd Tischler, Frank Baranowski und Ulrich Roland – , der Ex-Schalker und legendäre Eurofighter Martin Max, der Gelsenkirchener Rapper „Muetze“ sowie der damals noch aktive Bergmann Alexander Sauermann zu Gast. „Wir hatten ein breites Spektrum von Musik, Politik und Entertainment. Dieser Mix hat überzeugt“, ist Laskowski sicher.
Der Preis gebe dem Team eine ganze Menge Selbstbewusstsein. „Für uns ist es eine Bestätigung, dass auch vermeintliche kleine Sender Großes leisten können.“ Der Deutsche Radiopreis soll nun einen Ehrenplatz in der Redaktion von Radio Emscher Lippe in Gelsenkirchen-Buer bekommen.
Der Preis ist zwar nicht dotiert, aber: „Das Lob und die Anerkennung die wir nun erfahren, geht runter wie Öl.“ Oft sei er am Mittwochabend in Hamburg auf die Bedeutung des Steinkohlebergbaus angesprochen worden. Laskowski: „Die Leute haben begriffen, dass da wirklich eine Ära zu Ende gegangen ist.“
Ralf Laskowski erinnert sich noch an den für ihn ergreifendsten Moment bei der Sendung. „Als wir alle gemeinsam wieder im Förderkorb langsam angefahren sind, war es total still, jeder hat die Eindrücke auf sich wirken gelassen.“ Da sei klar geworden, der Bergbau geht, aber diese Erinnerungen werden bleiben. „Diese besondere Erfahrung wird durch den Radiopreis jetzt noch mal verstärkt.“