Gladbeck. Bewerbungen schreiben, im Beratungsgespräch einen guten Eindruck machen: Bei der Jugendberufshilfe in Gladbeck erfährt man, wie das funktioniert.
Wie geht es weiter nach der Schule? Soll es eine Ausbildung sein, oder ein Studium? Welcher Beruf ist der richtige? Nicht jeder Jugendliche hat glasklar vor Augen, wie seine berufliche Zukunft einmal ausschauen soll. Denkanstöße gibt in solchen Fällen das Beraterteam im Anstoß-Büro, der städtischen Jugendberufshilfe.
Die Berufshilfe für Jugendliche ist im Jahr 2008 als Projekt gestartet. Mittlerweile gehört sie zum festen Angebot in der Stadt, denn schnell hat sich herausgestellt, dass das niederschwellige Angebot bei den jungen Ratsuchenden gut ankommt. Bewerbungen richtig schreiben; den Einstellungstest möglichst gut meistern; im Gespräch mit dem künftigen Chef einen starken Eindruck hinterlassen. Jens Winter und Widad Hamdaoui geben alles, damit den Jugendlichen ein guter Start in den Job gelingt.
Online-Tools helfen bei der Suche nach dem richtigen Beruf
Vor allem aber muss bei vielen vorab erst geklärt werden, welcher Beruf es eigentlich sein soll. „Wir haben hier Jugendliche sitzen, die haben sich vorher tatsächlich noch überhaupt keine Gedanken gemacht“, sagt Jens Winter.
Die Öffnungszeiten
Das Anstoß-Büro an der Goethestraße 50 hat montags und donnerstags von 10 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr, dienstags und mittwochs von 10 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr sowie freitags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Telefonisch ist die Jugendberufshilfe unter 02043/ 3 19 84 00 zu erreichen.
Auch Eltern können sich im Anstoß-Büro Rat und Unterstützung holen. Der Schwerpunkt von Widad Hamdaoui ist die Studienberatung, sie absolviert selber gerade einen dualen Studiengang.
Außerdem organisieren die Berater auch die große Berufsinformationsbörse, die am 24. September von 9 bis 14 Uhr wieder in der Mathias-Jakobs-Stadthalle stattfindet.
In so einem Fall fängt man als Berater bei Null an, versucht, sich über Fragen nach Schwächen und Stärken, Hobbys und schulischen Leistungen so langsam ans Thema heranzutasten. Online-Tools, so Winter, helfen ebenfalls bei der Suche nach dem Beruf, der am besten passt.
Und dann gibt es die Jungen und Mädchen, die einen bestimmten Berufswunsch äußern – ohne allerdings wirklich Ahnung zu haben. „Mein Onkel hat gesagt, werd’ doch Chemielaborant, da verdient man ordentlich.“ Auf die Frage, was ein Chemielaborant denn so macht, bleibt die Antwort aus, so Jens Winter. „Da ist schon das Schreiben der Bewerbung zum Scheitern verurteilt. Wenn man nämlich von nichts eine Ahnung hat, kann das Ganze höchstens auf einen Satz hinauslaufen“, ergänzt Widad Hamdaoui. Und mit so einer Bewerbung kann man garantiert nicht punkten.
Tipps für das Bewerbungsgespräch haben die Berater natürlich auch
Natürlich gibt es durchaus auch die Ratsuchenden, die schon ganz genau wissen, welcher Job es einmal sein soll. „Die brauchen dann vielleicht noch Tipps für das Bewerbungsgespräch oder das richtige Outfit“, erklärt Winter. Rat und Hilfe finden im Anstoß-Büro Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 27 Jahren. Die Beratung ist natürlich kostenlos.
Das Büro an der Goethestraße 50 liegt mitten in der Innenstadt. Und beim Blick durch die großen, fast bodentiefen Fenster sieht man sofort, hier geht es locker zu. Dass alle Jugendlichen deshalb ganz automatisch den Weg zu ihnen finden, davon gehen Jens Winter und Widad Hamdaoui dennoch nicht aus.
Sie setzen vielmehr auf ein gutes Netzwerk. „Wir stehen natürlich in Kontakt zu allen weiterführenden Schulen in der Stadt, bieten auch regelmäßig Berufsinformationsrunden in den Klassen an“, sagt Jens Winter. Und auch beim Besuch der Arbeitsagentur und anderer Behörden werden junge Leute auf das spezielle Angebot aufmerksam gemacht.
Termine müssen Jugendliche an der Goethestraße vereinbaren
Um einen Termin zu vereinbaren, müssen die Jugendlichen dann an der Goethestraße vorbeikommen. Dann erhalten sie ein Terminkärtchen. Darauf notieren die Berater nicht nur Datum und Uhrzeit des Termins, sondern auch, welche Unterlagen mitzubringen sind. „In der Regel gehen wir von drei Beratungsgesprächen aus. Danach sollten die Jugendlichen fit genug sein, um bei uns am Besucher-PC ihre Bewerbung zu schreiben“, sagt Jens Winter. Dauert es einmal länger, ist das natürlich auch kein Beinbruch.