Gladbeck. Festakt mit Delegationen der Partnerstädte zum 100. der Stadt Gladbeck. Bürgermeister fordert auf, für eine friedliche Heimat Europa zu kämpfen.

Der traditionelle Empfang der zum Appeltatenfest eingeladenen Delegationen der Partnerstädte stand im Jubiläumsjahr unter der besonderen Überschrift „100 Jahre Stadt Gladbeck. Jahrzehnte im Zeichen der Freundschaft“. Und lang existiert ja auch die Grenzen überschreitende Verbundenheit. Auf die konnte zunächst beim Glas Sekt im Hof von Gladbecks guter Stube, dem Wasserschloss Wittringen, am Freitagabend angestoßen werden: Mit Marcq-en-Baroeul besteht die Partnerschaft 55 Jahre, mit Schwechat 53, Enfield 49, Fushun 31, Wodzislaw und Wandlitz 29 sowie mit Alanya 26 Jahre.

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Passend zum 100. waren etwa ebensoviele Gäste geladen, die sich schließlich zum Festakt im Gildensaal einfanden. Hier swingte dann das Martin Greif Quartett zum Auftakt die Europahymne (ebenfalls schon traditionell), bis Bürgermeister Ulrich Roland das Wort ergriff. In ihren Landessprachen wurden die Delegationen um Bürgermeisterin Kate Anolue (Enfield), Ratsherrn Patrice Adjibi (Marcq), Stadtrat Christian Habisohn (Schwechat), Stadtekretär Zbigniew Gamza (Wodzislaw), Städtepartnerschaft AG Vorsitzenden Thomas Härting (Wandlitz) und Ratsherrn Nazmi Zavlak (Alanja) begrüßt.

Willkommene Besucher, die man teils seit Jahrzehnten kennt

Ein schönes Symbolbild: Zur Europahymne erhoben sich alle Gäste feierlich und danktem dem Musikvortrag mit Applaus.
Ein schönes Symbolbild: Zur Europahymne erhoben sich alle Gäste feierlich und danktem dem Musikvortrag mit Applaus. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Willkommene Besucher, die man teils seit Jahrzehnten kennt, so dass das vertraute, heimelige Miteinander auch zum Thema der Rede des Bürgermeisters „Heimat“ passte. Der mit anrührenden Worten des gleichnamigen Songs von Johannes Oerding sein Grußwort eröffnete: „Wenn ich wieder mal nicht in deiner Nähe bin, dann wartest du mit offenen Armen. In deinen Straßen kann ich mich so wunderbar verlieren. Und was immer ich gerade such’ Ich finde es hier!“

Ihre Heimat, ihre Stadt, ihr Jubiläum feierten die Gladbecker bereits mit diversen Veranstaltungen „und mit großer Freude“ seit Jahresbeginn, informierte Roland die Gäste. Das Gefühl, „dazu zu gehören, mitzumachen“, das eine die Gladbeckerinnen und Gladbecker, stifte „Zusammenhalt und Identität“. Der Bürgermeister verwies angesichts sich aktuell wieder fester

100-jähriges Stadtjubiläum in Gladbeck

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    schließender Schlagbäume an Grenzen aber auch vor den Städtepartnern darauf, dass für die Gladbecker nicht nur das Ruhrgebiet und Deutschland, sondern im größeren Sinne auch Europa Heimat sei. Mit der Europäischen Union als einem Garanten für „dauerhaften Frieden zwischen den Völkern“.

    Die friedliche Heimat Europa ist nicht selbstverständlich

    Ulrich Roland insistierte, dass diese friedliche Heimat Europa nicht selbstverständlich sei: „Wir müssen aufstehen und kämpfen, um Europa gegen Populisten, Schwarzmaler und solche, die Ängste schüren, zu verteidigen!“ Am besten gelänge dies, indem man über die Grenzen hinweg „miteinander redet“ und

    Geschenke zum 100. Geburtstag

    Nach jedem Grußwort zum Jubiläum überreichte der Wortführer der Partnerstadt-Delegation ein Geburtstagsgeschenk zum 100. der Stadt an Bürgermeister Roland. Die Schwechater brachte eine Foto-Collage ihres Rathauses mit, die den Wandel der Zeit dokumentiert.

    Ein Fotobuch zur langjährigen Städtefreundschaft folgte aus Wandlitz, ein Stich vom alten Rathaus aus Wodzislaw, gute Tropfen aus Marcq-en-Baroeul, ein Seidenblumenbild aus Alanya und ein Buch über das altehrwürdige Landhaus Forty Hall aus Enfield.

    „Freundschaften schließt“. Die Städtepartnerschaften seien somit „vorbildliche Friedensarbeit“, unterstrich der Bürgermeister und dankte abschließend den Delegationen „für Eure Freundschaft, für Euren Einsatz für unsere gemeinsame Heimat, für unser Europa!“

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    Ein Dank, den die Gäste in ihren Grußworten zurück spiegelten, mit der Zusicherung die Städtepartnerschaft weiter pflegen zu wollen. Freilich hatten die Gäste zum 100. auch Geburtstagsgeschenke mitgebracht und Ulrich Roland überreichte seinerseits grüne „SkulptRuhren“ als Präsent. Mini-Fördertürme, gefertigt von der Gladbecker Künstlerin Susanne Schalz, mit der Aufschrift „Appeltatenfest 2019 - 100 Jahre Stadt Gladbeck“. Dazu passend wurde zum Abschluss des offiziellen Programms, bevor das Buffet zum Ausklang des Jubiläumsempfangs eröffnet wurde, gemeinsam das Steigerlied gesungen – und das ist ja auch ein wichtiges Stück Heimat des Ruhrgebiets.