Der Buterweg in Brauck erinnert an den einstigen Hof, der vor rund 100 Jahren abbrannte. Ab 1860 presste Bauer Buter Kraut in seinem Stall.

Der Buterweg in Brauck, der von der Breukerstraße als Sackgasse abzweigt, erinnert an den ehemaligen Hof Buter. Die knapp 200 Meter lange Straße direkt an der Stadtgrenze zu Horst erhielt 1962 ihren Namen. Gebaut wurde die Straße bereits ein Jahr zuvor.

Der Hof Buter lag nicht weit entfernt vom heutigen Buterweg, eine von vielen Straßen der Stadt. Im Kurfürstlichen Lagerbuch von 1660 ist der Hof bereits aufgeführt. Dort heißt es: „Henrich ther Buter gehört nacher der Horst, gibt ein hun, eine ganß, Jacobigeldt 3 rad.alb., Remigygeldt 1 /2 rad alb. an contrib.“ Mit dieser Abgabenhöhe, so Heinz Enxing vom Heimatverein, gehörte der Buter-Hof eher zu den kleineren Höfen in Gladbeck, aber zu den größeren in Brauck. 1782 hatte man in der „Bauerschaft Braubauer“, wie Brauck damals genannt wurde, bei einer Volks-, Vieh- und Häuserzählung 40 Höfe festgehalten.

Auf dem Hof Buter befand sich einst eine Krautmacherei

Der Buterweg trägt seit 1962 seinen Namen.
Der Buterweg trägt seit 1962 seinen Namen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Der Hof „Buether“, wie er sich damals schrieb, hatte einen Wert von 405 Reichstalern, er rangierte an achter Stelle aller Braucker Höfe. Eine Besonderheit ist über den Hof Buter aus dem Jahr 1860 bekannt: Bauer Buter übernahm eine Krautmacherei, ein landwirtschaftlicher Nebenbetrieb, Vorzeichen der Industrialisierung. 1897 gelangte der Hof ins Eigentum der Zechengesellschaft, die auf dem Gelände Wohnbebauung für Zechenangehörige baute. Am Buterweg selbst entstanden in den 60er Jahren Einfamilienhäuser.

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1917 befand sich der Buter-Hof in Höhe der heutigen Breukerstraße 25. Vom Hof Buter stammt der ehemalige Essener Dompropst Ferdinand Schulte-Berge ab, der im nächsten Monat bereits 102 Jahre alt wird. Nachdem der Hof Buter abgebrannt war, wurde er vorübergehend zu kinderlosen Verwandten, der Familie Schulte-Berge (ebenfalls ein großer Bauernhof auf dem Rosenhügel), gegeben. Das Ehepaar adoptierte ihn später. Auch an den Hof Schulte Berge erinnert eine Straße der Stadt.