Gladbeck. Das Gelände ist nicht eingezäunt und es fehlen Spielgeräte: Anders als die CDU schließt die Stadt die Hermannschule als Kita-Standort aus.
„Die ehemalige Hermannschule ist als Ausweichstandort für die notwendige Erweiterung des Kita-Angebots im Gladbecker Norden ungeeignet.“ Darauf weist die Stadtverwaltung als Reaktion auf den vom CDU-Ortsverband Zweckel gemachten Vorschlag hin.
Die Stadtverwaltung hat zahlreiche Standorte geprüft
„Selbstverständlich haben wir vor der Entscheidung, am Bewegungskindergarten Frochtwinkel weitere Kita-Plätze zu schaffen, zahlreiche Standorte geprüft. Dazu gehören insbesondere alle Grundstücke im städtischen Besitz,“ betont Martin Plischek, Leiter der städtischen Immobilienwirtschaft.
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Ergebnis: Das Gebäude der ehemaligen Hermannschule sei nicht geeignet, um dort Mädchen und Jungen im Kindergartenalter zu betreuen. Da die Toiletten außerhalb des Gebäudes liegen, müsste jedes Kind von einer Erzieherin oder einem Erzieher dorthin begleitet werden. Diese Fachkräfte würden dann in der jeweiligen Gruppe fehlen. Der Neubau von Toiletten im Schulgebäude wäre unverhältnismäßig teuer, so die Stadtverwaltung.
Als weiteres Argument gegen die Nutzung der Schule als Kindergarten führt die Verwaltung das nicht eingezäunte Außengelände an: „Es müsste aus Sicherheitsgründen komplett eingezäunt, für den Bedarf eines Kindergartens neu hergerichtet und mit Spielgeräten ausgestattet werden.“ Außerdem sei das Schulgebäude nicht barrierefrei, und die ehemaligen Klassenräume seien für den Kita-Betrieb zu groß. Schließlich gebe es in der Schule auch keine Küchenräume, so dass auch diese neu eingebaut werden müssten. Fazit der Verwaltung: „Aufgrund des sehr hohen finanziellen Aufwandes wurde ein Umbau der Schule zu einer Kindertagesstätte daher ausgeschlossen.“
Die Hermannschule soll verkauft werden - es gibt auch schon „erfolgversprechende Gespräche“
Vor diesem Hintergrund habe die Verwaltung dem Wirtschaftsförderungsausschuss bereits Anfang 2018 vorgeschlagen, die Hermannschule zu verkaufen. „Hierzu laufen derzeit sehr erfolgversprechende Gespräche. Geplant ist, auf dem ehemaligen Schulgelände ein Angebot für neue Wohnformen zu schaffen, wobei das alte Schulgebäude, mit dem sich für viele Zweckeler Kindheitserinnerungen verbinden, erhalten bleibt“, so die Verwaltung.
Die öffentlich geäußerten Bedenken der Eltern, deren Kinder den Bewegungskindergarten Frochtwinkel besuchen, würden innerhalb der Verwaltung selbstverständlich gesehen. Da jedoch kurzfristig dringend neue Kitaplätze für drei- bis sechsjährige Kinder gebraucht würden, müsse der Standort am Frochtwinkel erweitert werden. Über eine Lösung unter Berücksichtigung der Elternbedenken soll am Donnerstag bei einer Elternversammlung gesprochen werden.