Gladbeck. Die RAG hat Messungen auf der Moltkehalde durchgeführt. Anwohner hatten immer wieder Befürchtungen, dass krebserregende Stoffe austreten könnten.

Für die Anwohner in der Nähe der Moltke-Halde in Brauck bestehen keine gesundheitlichen Risiken. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachter, der im Auftrag der RAG Gasmessungen auf der Bergehalde durchgeführt hatte. In letzter Zeit hatte es immer wieder Beschwerden von Anwohnern gegeben, die befürchteten, dass aus der Halde krebserregende Stoffe austreten. Die seit 1900 aufgeschüttete, später mit Bäumen und Sträuchern bepflanzte Halde brennt seit den 1980er Jahren durch Selbstentzündung im Inneren.

Die RAG Montan Immobilien, die für die Halde zuständig ist, hatte zuletzt Details verweigert, inwieweit die Umwelt durch die kokelnde Moltkehalde mit giftigen Stoffen belastet wird. Der beauftragte Gutachter hatte die Gasmessungen am 14. August in den Warmbereichen der Westböschung durchgeführt, heißt es jetzt in einer Mitteilung der RAG. Gemessen wurde „an zwei optisch und geruchlich auffälligen Punkten“.

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Die Gutachter nahmen demnach die Messungen direkt an der Erdoberfläche, bzw. in einer dort entstandenen Erdspalte in ein Meter Tiefe, sowie in 0,5 und 1,5 Metern Höhe über dem Quellort in Windrichtung vor. „Außerdem wurden Umfeldmessungen in Windrichtung Süd/West an zwei Punkten im Gewerbegebiet durchgeführt“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Die Punkte, an denen die RAG gemessen hatte.
Die Punkte, an denen die RAG gemessen hatte. © RAG | Stephan Conrad

Grenzwertüberschreitungen unter anderem bei Benzol

Bei den aktuellen Messungen habe es Grenzwertüberschreitungen bei Kohlenmonoxid, Benzol und Schwefelwasserstoff unmittelbar an der Erdoberfläche sowie bei der Messung in der Erdspalte gegeben. In 0,5 Meter Höhe sei noch eine leichte Grenzwertüberschreitung bei Schwefelwasserstoff festgestellt worden. „In 1,5 Meter Höhe über dem Quellort konnten bereits durch die Vermischung mit der Außenluft bei allen Stoffen keine kritischen Messwerte mehr festgestellt werden.“ Aufgrund dieses Verdünnungseffekts sei nicht davon auszugehen, so die Gutachter, dass feststellbare Schadstoffkonzentrationen in der Nachbarschaft der Halde auftreten.

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Die Gutachter machten auch eine Geruchsbelästigung aus

Festgestellt worden sei allerdings eine leichte Geruchsbelästigung, die schon bei Werten deutlich unterhalb der offiziellen Grenzwerte wahrgenommen werden könne. Der Geruch nach faulen Eiern trete unregelmäßig auf und werde durch Wetter- und Windbedingungen beeinflusst. Die RAG will weitere Messungen veranlassen.

Zudem weist das Unternehmen noch einmal darauf hin, dass das Betreten der Halde verboten ist. Der Schwelbrand werde kontinuierlich kontrolliert und überwacht. Aktuell erarbeite die RAG ein Sanierungskonzept, um den Schwelbrand im Bereich der Westböschung einzudämmen und die Standsicherheit der Bergehalde zu erhöhen.

Am 23. September wird zu dem Thema der zuständige Projektingenieur der RAG Montan Immobilien im Umweltausschuss berichten.