Gladbeck. Stadtbücherei und Foto AG präsentieren zum Jubiläum Porträts. Es war nicht leicht, Menschen aus jedem Jahrgang zwischen 1919 und 2019 zu finden.

Ein ganzes Jahr haben 13 Mitglieder der Foto AG an diesem Projekt gearbeitet – jetzt ist es geschafft. Als Beitrag zum 100. Geburtstag der Stadt sind 100 Porträts von Gladbecker Bürgerinnen und Bürgern entstanden, jeder Jahrgang von 1919 bis 2019 ist vertreten. Die Ausstellung „100 Jahre – 100 Gesichter“ wird am Sonntag, 1. September, um 11 Uhr in der Mathias-Jakobs-Stadthalle eröffnet.

Die Foto AG hat ganz bewusst keine „Promis“ angesprochen, sondern „Leute von nebenan“ für das Projekt gewinnen können. „Anfangs lief es richtig gut“, erzählt Klaus Braun von der Foto AG. „Die meisten Models haben wir in unseren Bekanntenkreisen und über Mund-zu-Mund-Propaganda gefunden.“ Gegen Ende sei es manchmal schwieriger geworden, einen Menschen aus einem ganz bestimmten Jahrgang ausfindig zu machen, der bereit war, „Gesicht für seine Stadt“ zu zeigen. Und bei einem Kind nutzten selbst alle Überredungskünste nichts. Der Knirps ließ sich erst fotografieren, als die Mutter ihm ein Basecap versprochen hatte.

Kaum einer hatte geahnt, wie viel Arbeit auf die Beteiligten zukommt

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadtbücherei und Foto AG und konnte dank der finanziellen Unterstützung der Sparkassen-Stiftung zur Förderung von Kunst und Kultur realisiert werden. Die Idee für diesen Beitrag zum Stadtjubiläum hatte Frieder Kornfeld, ehemals stellvertretender Bücherei-Leiter. Bei den Mitgliedern der Foto AG stieß er sofort auf offene Ohren. „Zum Glück haben wir da nicht geahnt, wie viel Arbeit auf uns zukommt“, sagt Werner Kesting, „Sonst hätten wir es uns vielleicht anders überlegt.“

Ausstellung läuft zum 9. November

Die Ausstellungseröffnung wurde aus Platzgründen in die Mathias-Jakobs-Stadthalle verlegt.

Vom 3. September bis zum 9. November sind die Porträts dann in der Stadtbücherei zu sehen.

Von der Foto AG waren folgende Mitglieder an diesem Projekt beteiligt: Klaus Braun, Winfried Fichtner, Helmut Grosser, Irene Haslauer, Udo Heinrich, Werner Kesting, Frank Konopka, Ulrike Pollmann, Monika Pyka-Bender, Jochen Seeber, Robert Waleczek, Udo Witteck und der kürzlich verstobene Jacques Balaresque.

Bevor die Fotografen überhaupt zu ihren Kameras greifen konnten, war schon ein halbes Jahr mit Vorbereitungen vergangen: Ein gemeinsames künstlerisches Konzept musste entwickelt werden. „Wir haben lange diskutiert und manches ausprobiert und uns schließlich auf Schwarz-Weiß-Fotos und ganz klare Porträts geeinigt. Da lenkt nichts vom Wesentlichen ab“, berichtet Klaus Braun. Damit war die vorbereitende Arbeit aber längst nicht getan. Es galt, die technische Umsetzung zu besprechen, urheberrechtliche Fragen zu klären, die Models zu finden, die Fotoshootings zu koordinieren . . . Manche Fotomodelle, vor allem ältere, mussten zu Hause bzw. im Seniorenheim fotografiert werden, für andere gab es Gemeinschaftstermine in der Bücherei.

Alle Models sind zur Ausstellungseröffnung eingeladen

Der Aufwand hat sich gelohnt: 100 ausdrucksstarke Schwarz-Weiß-Fotos, 20 x 30 Zentimeter groß, spiegeln 100 Jahre Geschichte der Stadt Gladbeck. An 17 großen Stellwänden werden sie präsentiert, über die Fotomodelle erfahren die Ausstellungsbesucher aus Datenschutzgründen außer dem Vornamen und dem Geburtsjahrgang auf kleinen Tafeln neben den Aufnahmen nichts.

Wer mehr wissen möchte, kann sicher bei der Ausstellungseröffnung mit dem / der einen oder anderen ins Gespräch kommen, denn selbstverständlich sind alle eingeladen, die sich als Models zur Verfügung gestellt haben. Und auch die beteiligten Mitglieder der Foto AG (Irene Haslauer reist eigens aus der österreichischen Partnerstadt Schwechat an) erzählen sicher gern von diesem nicht alltäglichen Projekt.