Gladbeck. Der Online-Getränkehändler Flaschenpost zählt in Gladbeck mehr als 500 Kunden. Gladbecker Geschäftsleute halten mit persönlicher Nähe dagegen.

Der Getränkelieferdienst Flaschenpost ist aktuell in aller Munde. Immer mehr pink-weiße Fahrzeuge sind im Stadtgebiet unterwegs. Mehr als 500 Kunden werden in Gladbeck seit Juli dieses Jahres beliefert, wie das Unternehmen auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt. Ein zentrales Lager sei aufgrund der räumlichen Nähe zum Standort Bottrop allerdings nicht geplant. Das dortige Lager im Süden der Stadt, unweit des Rhein-Herne-Kanals, umfasst eine Größe von rund 6700 Quadratmetern und bietet Platz für circa 75.000 Getränkekisten.

Rund 100 Mitarbeiter sind am Standort beschäftigt. Sie beliefern nicht nur Kunden aus Gladbeck, sondern auch aus angrenzenden Städten wie Dinslaken, Gelsenkirchen und Bottrop. Für die Lieferungen seien zurzeit ungefähr 40 Fahrzeuge im Einsatz. „Perspektivisch wird es bis zu 100 Flaschenpost-Bullis in Bottrop geben, mit denen die umliegenden Städte, also auch Gladbeck, beliefert werden“, so das Unternehmen, das den Getränkehandel mächtig aufmischt. Denn nicht nur in der Fahrzeugflotte soll aufgerüstet werden. Auf der Internetseite sucht das Unternehmen zum Beispiel für den Standort in Bottrop noch dringend Auslieferungs- oder Gabelstaplerfahrer und Schicht- oder Lagerleiter.

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Online-Händler Flaschenpost: Getränkehändler aus Gladbeck verfallen nicht in Panik

Der Online-Händler mit Firmensitz in Münster verspricht dem Kunden verlockende Angebote: Die Getränke können über das Internet ganz bequem bestellt und nach Zuhause geliefert werden – einfach per Mausklick. Innerhalb von zwei Stunden wird die Bestellung bis vor die Wohnungstür geliefert, ganz gleich in welches Stockwerk. Alles ohne Liefergebühr von montags bis samstags von 9 bis 21 Uhr und zu handelsüblichen Preisen. Das Leergut wird kostenlos mitgenommen. Und der Pfandbetrag wird noch vor Ort von der Rechnung abgezogen. „Durchschnittlich werden vier bis zehn Kunden pro Auslieferungsfahrt beliefert“, teilt das Unternehmen mit.

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Die Gladbecker Getränkehändler verfolgen aufmerksam die Entwicklung. Ihre Devise lautet: abwarten. Und zwar insofern abwarten, wie und ob sich das wirtschaftliche Konzept des Start-up-Unternehmens über einen längeren Zeitraum durchsetzen und etablieren wird. Marc Terdin betreibt in Gladbeck zwei Getränkemärkte (Bottroper Straße 46 und Bülser Straße 230): „Ich verfalle nicht in Panik. Die Zeit wird zeigen, ob man die Versprechungen halten kann.“ Er selbst habe einen treuen Kundenstamm. „Irgendetwas müssen wir ja richtig machen“, sagt er nicht ohne Stolz.

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Seit mehr als zehn Jahren sorgt sein Betrieb für Getränkenachschub über einen Lieferdienst. Die persönliche Kundennähe der Auslieferungsfahrer, vor allem zu älteren Menschen, hebt Terdin als ein wichtiges Erfolgsrezept hervor. Beim Lieferdienst setzt man auf Kontinuität und auf das gleiche Personal. Und die Kunden bestellen bei ihm im Online-Shop oder telefonisch nicht nur Getränke. Sie haben die Möglichkeit, aus dem gesamten Sortiment des Marktes zu wählen. Dann stehen schon mal Zigaretten, Süßigkeiten oder Zeitschriften auf dem Bestellzettel. Aber auch Flaschenpost stellt sich breiter auf. Kunden können sich Nudeln, Konserven und viele andere Produkte aus einem vorgegebenen Sortiment per Mausklick nach Hause liefern lassen.