Gladbeck. Behördenexperten stellen Daten zu Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Methan und Wasserstoff zur Verfügung. Temperaturen im Haldenkern sind stabil.

Im Gegensatz zum Eigentümer der kokelnden Moltkehalde, der RAG Montan Immobilien GmbH, verweigert die fürs Bergrecht verantwortliche Bezirksregierung Arnsberg nicht Details über Ausdünstungen aus dem Haldenkörper. Die Behörde stellte auf WAZ-Anfrage die Messergebnisse aus dem vergangenen Jahr zur Verfügung.

Zweimal im Jahr führen Experten der Behörden seit 1993 in sieben abgegrenzten Warmbereichen der Halde Temperatur- und Gasmessungen durch – auch in der Tiefe. Darüber hinaus werden, wie es in einer Stellungnahme heißt, über der Bergehalde Befliegungen für Infrarotaufnahmen (Luftaufnahmen und bodennahe Thermographie) zur frühzeitigen Erkennung von Verdachtsbereichen oder zur Erfassung räumlicher Veränderungen der bekannten Brandbereiche vorgenommen. Die Messungen werden durch Beobachtungen bei Kontrollgängen ergänzt. Die Bezirksregierung nennt die Daten, die die RAG nicht nennen wollte.

Unterschiedlich hohe Belastungen mit Kohlendioxid und Kohlenmonoxid

Die Moltkehalde: Letzte Woche brannten 50.000 Quadratmetern Haldenfläche.
Die Moltkehalde: Letzte Woche brannten 50.000 Quadratmetern Haldenfläche. © Marcus Esser

Konkret werden der Haldenwestbereich, die Haldenmitte und der Nordbereich sowie Haldenostbereich an mehreren Stellen analysiert. Die Messdaten lagen bei Kohlendioxid auf der Westseite zwischen 0,6 und 5,6, auf der Haldenmitte bei 14,6 und an der Ostseite zwischen 12,6 und 15,3 Volumenprozent.

Beim Kohlenmonoxid liegen die Werte im Westen 6 und 2670 ppm, in den Mitte bei 0, im Osten zwischen 0 und 24 ppm. Unklar bleibt bei den Daten, ob die höheren Werte im Haldeninnern oder auf der Halde ermittelt wurden. Methan wurde in allen Bereichen gar nicht oder nur 0,1 Volumenprozent gemessen. Auch die Wasserstoff-Werte lagen bei 0 oder höchsten 0,08 Volumenprozent.

Keine Daten zu Benzol oder PAK

Bei den Temperaturmesswerten bestätigen die aktuellen Messwerte, so heißt es, tendenziell die Feststellungen und die Größenordnung der Messwerte aus den Vorjahren, wonach die Warmzonen an der Westseite in den Tiefenmessungen hinsichtlich der Temperaturen weiterhin auffällig sind (194 bis 359 Grad in zehn bis 15 Metern Tiefe). Dennoch liegt hier die Temperatur an der Geländeoberfläche bei 15 bis 26 Grad. In der Mitte und an der Ostseite liegen sie nur 21,5 bis 59,4 Grad, an der Oberfläche zwischen 16,4 und 18,4 Grad. „Diese Bereiche sind weiter unauffällig“, heißt es, die Ostseite gelte quasi als erkaltet.

Zu den von den Anwohnern geforderten Messungen hinsichtlich Benzol und polyzyklisch aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gab es keine Daten.