Gladbeck. Die Angelfreunde Gladbeck haben tote Hechte aus Teichen geborgen. Die Fische sind erstickt, da der Sauerstoffgehalt im Wasser gesunken ist.

Die Sommerhitze hat dazu geführt, dass die Teichgemeinschaft Gladbeck die erste größere Menge erstickter Fische aus Teichen bergen musste. Konkret waren es zwölf imposante Hechte, bis zu 90 Zentimeter lang, die im Quälingsteich in Rentfort und im Nordpark-Teich verendet sind.

Ein Bürger hatte zunächst tote Fische beim Spaziergang am Samstagmorgen an der Wasseroberfläche des Quälingsteiches entdeckt und den Angelfreunden den Hinweis gegeben. „Wir wussten, dass die Situation kritisch ist, da sich das flache Wasser in den Teichen, die wir regelmäßig überwachen, aufgrund der hohen Temperaturen immer stärker erwärmt hat“, so Lothar Komorek, Vorsitzender der Teichgemeinschaft und der Angelfreunde Gladbeck.

Durch die hohen Temperaturen ist viel Wasser verdunstet

 Trauriges Ergebnis der Aktion: Elf tote Hechte wurden im Quäligsteich entdeckt und geborgen.
 Trauriges Ergebnis der Aktion: Elf tote Hechte wurden im Quäligsteich entdeckt und geborgen. © Angelfreunde Gladbeck | NN

Der Angler informierte die schon benachrichtigte Feuerwehr, dass er und Vereinskollegen sich selbst um die Bergung kümmern könnten. „Die Feuerwehr hat bei diesem Wetter ja wichtigere Dinge zu tun, so dass wir sie gerne entlastet haben“, so Komorek. Mit Unterstützung des weiteren Vorstandes der TG – dem stellv. Vorsitzenden Klaus Schumann und Gewässerwart Dirk Strothmann, beide vom ASV Gladbeck-Zweckel, sowie dem Geschäftsführer Frank Backhaus (FV Gladbeck 1928) – wurde ein Boot eingesetzt, um den Teich absuchen und elf verendete Fische käschern zu können. Die toten Tiere wurden der Feuerwehr Gladbeck zur Beseitigung übergeben.Durch die hohen Temperaturen ist viel Wasser verdunstet.

Am Montag kontrollierte Komorek zudem alle weiteren sechs Vereinsgewässer auf verendete Fische: den Schloss- und Brillenteich, den Teich am Ehrenmal, den Stens- und den Hürkampteich sowie den Nordparkteich. In letzterem wurde leider auch ein toter Hecht entdeckt, mit 90 Zentimetern Länge der bislang größte verendete Fisch.

Die Angelfreunde kennen den Grund des Fischsterbens

Der Angelfreund kennt den Grund des Fischsterbens: Aufgrund der hohen Temperaturen der letzten Tage sei sehr viel Wasser aus den Gladbecker Teichen verdunstet und auch kein Wasser mehr nachgeflossen, erklärt Komorek. „Das hat dazu geführt, dass der Wasserstand im Quälingsteich um etwa 30 Zentimeter auf teils nur noch 40 Zentimeter Gewässertiefe gesunken ist. Außerdem hat sich das Teichwasser stark erwärmt. Im Quälingsteich haben wir 28 Grad gemessen“, so Komorek.

Mit dem Problem, dass warmes Wasser weniger Sauerstoff aufnehmen könne als kaltes Wasser. Bei Karpfengewässern gelte eine Wassertemperatur ab 26 Grad als kritisch. „Denn das bedeutet, dass die Fische ersticken, da sie aus diesem warmen Wasser nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen können.“ Es gebe Fische wie Karpfen und Barsche, die etwas unempfindlicher gegen hohe Temperaturen sind. Andere Fischarten, etwa Hechte, seien empfindlicher „und gehören mit zu den Fischen, die als erstes verenden“.

Der im Teich eingesetzte Lüfter reicht nicht aus

„Natürlich haben wir im Quälingsteich unseren Lüfter eingesetzt, um den Sauerstoffgehalt im Gewässer zu erhöhen“, so Komorke. Nur sei das ein Tropfen auf den heißen Stein, „gegen die Temperaturen und der geringen Wassertiefe sind wir als Teichgemeinschaft machtlos“. Das besprengen mit Frischwasser sei für den Verein zu kostenintensiv. Man könne sich ja vorstellen, „welche Mengen es benötigen würde, etwa den Nordparkteich wieder aufzufüllen“, sagt Komorek.

Kritisch ist bei den flachen, sauerstoffärmeren Gladbecker Teichgewässern zudem, dass deren Ammonium- und Nitratwerte immer etwas erhöht sind und starke Sonneneinstrahlung einen Zersetzungsprozess in Gang bringt, der zusätzlich Sauerstoff zehrt.

Lothar Komorek und den Freunden der Gladbecker Teichgemeinschaft bleibt nur abzuwarten: „Wir können im Moment nur darauf hoffen, dass die Temperaturen nicht mehr so dramatisch bleiben wie in den letzten Tagen und dass etwas Landregen die Wasserstände ansteigen lässt.“