Gladbeck. . Der Sauerstoffgehalt im Wasser sinkt bei hohen Temperaturen. Das Kreisveterinäramt Recklinghausen gibt Tipps, wie Fischen geholfen werden kann.

Anhaltende Hitze bringt nicht nur Menschen, sondern auch Tiere an ihre Grenzen. Das gilt auch für Fische in Teichen, in denen die Wassertemperatur seit Wochen deutlich steigt. Dadurch kann das Wasser weniger Sauerstoff aufnehmen, was bei den Teichfischen zu Sauerstoffmangel und letztendlich zum Tod führen kann.

Kontrolle der Wassertemperatur

„Daher sind ein aufmerksames Beobachten von Teichen und Fischen sowie die regelmäßige Kon­trolle der Wassertemperatur wichtig. Und auch die Möglichkeit, schnell einzugreifen“, erklärt Dr. Siegfried Gerwert, Leiter des Veterinäramts des Kreises Recklinghausen. Grundsätzlich sollte man außerdem darauf achten, nicht zu viele Fische im Teich zu halten.

Ein Reiher hat sich an der sonst im Wasser verborgenen Technik der Fontäne im Gladbecker Teich am Ehrenmal in Wittringen niedergelassen.
Ein Reiher hat sich an der sonst im Wasser verborgenen Technik der Fontäne im Gladbecker Teich am Ehrenmal in Wittringen niedergelassen. © Lutz von Staegmann

Herrscht Sauerstoffmangel im Gartenteich, zeigen sich die Fische träge und hängen keuchend an der Wasseroberfläche. „Probleme bekommen in der Regel zuerst die größten Fische, denn sie benötigen den meisten Sauerstoff“, weiß Gerwert. Die Unterversorgung mit Sauerstoff – und das dadurch drohende Fischsterben – kann der Teichbesitzer verhindern, indem er eine Luftpumpe mit einem Luftschlauch und einem Sprudelstein im Teich anbringt. „Außerdem ist es ratsam, das Wasser ständig in Bewegung zu halten, zum Beispiel durch einen Wasserfall, einen Brunnen oder einen Teichfilter“, so Gerwert.

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Von Matthias Düngelhoffund Olivia Schlumm

Weitere Möglichkeiten, dem Sauerstoffmangel entgegenzuwirken, seien die Einleitung von frischem Wasser, Sauerstofftabletten oder das Abschirmen des Teichs durch Sonnenschirme oder ähnliche Schattenspender. Wie viel Belüftung der Teich benötigt, ist abhängig von Teichgröße, Art und Anzahl der Fische, Anzahl der sauerstoffproduzierenden Pflanzen sowie Menge und Art der Fütterung. Durchschnittlich sollte das hineingepumpte Luftvolumen pro Stunde etwa einem Viertel des Teichvolumens entsprechen.

Wie viel Wasser braucht ein Fisch?

Wie viele Fische in den eigenen Gartenteich gehören? „Man rechnet pro mittelgroßem Fisch mit einem Wasserbedarf von etwa 1000 Litern, wobei der erste Kubikmeter Wasser den Pflanzen und Kleinlebewesen vorbehalten bleibt“, erklärt der Veterinär. „Also gehören beispielsweise in einen Teich mit einem Fassungsvermögen von zehn Kubikmetern nicht mehr als neun Goldorfe, Goldfische oder kleinere Koi-Karpfen.“

Merkblatt im Internet

Weitere Informationen, zum Beispiel zu Fütterung und Teichpflege bei hohen Temperaturen, hat das Veterinäramt in einem Merkblatt zusammengestellt. Dieses gibt es unter www.kreis-re.de.

Mit Fragen können sich Bürger auch direkt an das Kreisveterinäramt wenden, unter 02361/ 53 - 2125 oder per E-Mail an FD39@kreis-re.de

Handelt es sich um kleine Fische wie Moderlieschen, Elritzen, Bitterlinge oder Stichlinge, dann dürfen es etwas mehr sein. Wer sich für einen Gartenteich mit Tieren entscheidet, steht damit auch in der Verantwortung. Fachmann Siegfried Gerwert: „Grundsätzlich ist gemäß Tierschutzgesetz der Halter oder Betreuer der Fische für die angemessene Pflege und artgerechte Unterbringung verantwortlich.“