Gladbeck. Gladbecker Künstlerin hat ein Lied über ihre Heimat geschrieben. Beim Appeltatenfest wird es uraufgeführt – möglichst viele sollen mitsingen.
Das Vorbild ist ein großes: „Bochum“ – das legendäre Lied von Herbert Grönemeyer. Maren Kessler hat jetzt ein Stück über ihre Heimatstadt geschrieben, über Gladbeck. Anlässlich des Stadtgeburtstages soll diese Hymne aus ganz vielen Kehlen erklingen. Und zwar beim Appeltatenfest am 7. September. Auf dem Rathausplatz soll dann unter ihrer Leitung das Stück einstudiert und uraufgeführt werden. „Es ist ein Popular-Song, der zum Mitsingen einlädt“, sagt die Mutter eines kleinen Sohnes.
Gesucht sind Freiwillige, die mitsingen möchten. Egal, ob Profis oder Laien. Das Lied besteht aus zwei Strophen, einem Refrain und einem Abschluss. „Der Teil am Ende wird alles noch einmal auf den Punkt bringen, nur etwas größer“, verrät Kessler. In der Zeitung hatte sie gelesen, dass zum Stadtjubiläum Ideen gesucht werden – und wollte sich gleich beteiligen. So entstand mit Unterstützung des städtischen Kulturamtes die Idee der Künstlerin. Rund ein halbes Jahr arbeitete Kessler an dem Text.
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Maren Kessler hat einen anderen Blick auf ihre Heimat bekommen
Einige Jahre lebte die junge Frau unter anderem in Berlin und studierte an der Musikhochschule in Weimar Jazzgesang. Vor rund einem Jahr kehrte sie nach Gladbeck zurück. Nachdem sie mehrere Jahre weg war, hat sie einen anderen Blick auf ihre Stadt bekommen. „Ich habe Heimatgefühle entdeckt.“ Besonders begeistert sie die Offenheit der Menschen und ihr Spaß an der Kommunikation. Und, dass die Gladbecker zusammenhalten. „Gladbeck hat es einfach verdient, einen eigenen Song zu bekommen.“
Es gibt eine Probe vor der Aufführung
Wer am Samstag, 7. September, mitsingen möchte, kann sich direkt bei Maren Kessler anmelden unter maren.kessler@gmx.de.
Geprobt wird vor der Aufführung ebenfalls am 7. September von 13.30 Uhr bis 15 Uhr in der VHS, Friedrichstraße 55. Für Getränke und Kekse vor Ort ist gesorgt. Wer sich noch kurzfristig entscheidet, kann auch spontan vorbeikommen.
Darum soll das Lied auch den einfachen Namen „Gladbeck“ tragen. „Den Titel habe ich aber noch nicht endgültig festgelegt“, so Kessler. Bei der Aufführung trägt sie mit Unterstützung des nun gesuchten Chores die beiden Strophen vor, der Refrain wird dann gemeinsam gesungen. „Auch das Publikum soll sich sehr gerne beteiligen.“ Unterstützt wird Maren Kessler von einer Band, bestehend aus Schlagzeug, Bass, Klavier und Gitarre. „Es soll ein Lied werden, das die Stadt annimmt und es weiterträgt“, hofft die Gladbeckerin. Ein paar Anmeldungen hat Kessler schon bekommen. Aber: „Je größer der Chor, desto schöner wird es.“
Die Uraufführung ist auch ein Experiment
Das Stück soll Gladbeck metaphorisch beschreiben. „Es geht um Identifikation, um den Bergbau, darum, wie die Gladbecker ihre Stadt sehen. Um Werte wie Zusammenhalt und darum, dass die Leute nicht aufgeben, auch wenn nicht alles gut ist“, sagt Kessler. Gespannt ist sie auf die große Uraufführung am 7. September. „Es ist ein Experiment.“ Die Leute kennen das Lied nicht, es gehöre also auch Mut dazu, sich zu beteiligen. Musik einzustudieren brauche Ruhe und einen Fokus. Inwieweit dies beim Appeltatenfest herzustellen ist, sei abzuwarten. „Auch das ist Teil des Experiments. Die Hauptsache aber ist, dass alle Spaß haben.“
Wie und ob es nach dem 7. September mit der Gladbeck-Hymne weitergeht, ist noch offen. „Es wäre natürlich super, das Lied aufzunehmen und fit für das Radio zu machen.“ Das erste große Ziel aber ist, dass zum Appeltatenfest am 7. September möglichst viele Gladbecker mitsingen und aus möglichst vielen Mündern auch diese Zeile schallt: „Gladbeck, du lässt mich, wie ich bin.“