Gladbeck. Am Kotten Nie können mitgebrachte Wasserflaschen aufgefüllt werden. Die Umwelt-Aktion soll dazu beitragen, Plastikmüll in Gladbeck zu vermeiden.

Ein großer blauer Wassertropfen zeigt jetzt via Hinweisschild auch von weitem gut sichtbar am Kotten Nie an, dass hier Durstige kostenlos ihre Trinkflasche auffüllen können. In Kooperation der städtischen Umweltabteilung mit dem lokalen Wasserversorger RWW und durch ehrenamtliches Engagement sollen im Gladbecker Stadtgebiet möglichst viele weitere dieser „Wasser-Tankstellen“ folgen.

Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist laut Resolution der Vereinten Nationen auch ein Menschenrecht.
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist laut Resolution der Vereinten Nationen auch ein Menschenrecht. © WAZ | TongRo Image Stock

„Refill“ steckt dahinter, so heißt das mittlerweile über ganz Deutschland verbreitete Konzept. In Cafés, Bars, Shops und sonstigen Einrichtungen, die sichtbar einen runden blauen Aufkleber „Refill-Station“ an Fenstern oder Türen tragen, ist es möglich, Leistungswasser kostenfrei in mitgebrachte Flaschen abzufüllen. Schöner Nebeneffekt: Man vermeidet Müll, schont die Umwelt und inspiriert Menschen, plastikfreier zu leben.

Am Kotten Nie sofort vom Konzept überzeugt

Am Kotten Nie war man gleich vom Konzept überzeugt. „Jeder in Deutschland produziert pro Kopf jährlich mehrere Hundert Kilogramm Müll. Eine riesige Menge“, so Bodo Dehmel vom Kotten Nie. „Wir wollen nicht länger zusehen, wie wir in Plastik und Müll versinkt - wir handeln.“ Im Beisein von Jürgen Harks, Leiter der städtischen

Umweltabteilung, und RWW-Sprecher Ramon Steggink nahm Dehmel das Refill-Hinweisschild entgegen. Ab sofort können Durstige an der Bülser Straße 157 ihre mitgebrachte Flasche kostenfrei auffüllen.

Auch Harks sieht in der Aktion großes Potenzial in der Stadt: „Das Bundesumweltministerium hat Ende 2018 in seinem Fünf-Punkte-Plan für weniger Plastik explizit auch die Förderung des Leitungswassetrinkens angesprochen. Durch geändertes Trinkverhalten lässt sich leicht weiterer Müll vermeiden. Auch wir in Gladbeck wollen unseren Beitrag leisten. Daher breiten wir einige städtische Einrichtungen als Refill-Station vor.“

Umweltabteilung der Stadt freut sich über weitere Mitstreiter

Das Vorbild für diese Aktion kommt aus England, genaugenommen aus Bristol. Seit März 2017 findet man Refill auch in Deutschland mit derzeit schon mehr als 16.000 Refill-Stationen, Tendenz steigend. Es liegt am Engagement vieler Ehrenamtlicher, die Refill in ihren Städten organisieren, aktiv mithelfen dem Plastikwahnsinn ein Ende zu bereiten und auf weltweite Verschmutzungen durch Plastikmüll hinweisen. Wen die Aktion überzeugt hat und ebenfalls mitmachen möchte, der kann sich an Jörg Piontek-Möller von der städtischen Umweltabteilung wenden. Er möchte sich für Gladbeck als sogenannter Refill-Kümmerer registrieren lassen und wird künftig als solcher Aufkleber an Interessierte herausgeben und die Adressen der neuen Stationen im Refill-Portal eintragen. Kontakt: 99 23 08 oder joerg.piontek-moeller@stadt-gladbeck.de