Gladbeck. . Musiker aus Gladbeck und aus Marcq-en-Baroeul spielten ein Konzert unter dem Titel „Von Präsidenten, Piraten und Planeten“. Es gab viel Applaus.
„Es ist der Stoff, aus dem die Träume sind“, erklärte eine Zuschauerin am Ende der Veranstaltung. Das Shakespeare-Zitat bezog sich in diesem Fall auf die Filmmusiken, die Musiker bei einem Matinee-Konzert in der Stadthalle präsentierten. Denn traumhaft spielte auch das Gladbecker Kammerorchester gemeinsam mit Arcancelo, dem Streichorchester der Gladbecker Partnerstadt Marcq-en-Baroeul unter der Leitung von Tobias Sykora, der auch die Moderation übernahm.
Von ihm erfuhren die Zuschauer, dass bereits Ludwig van Beethoven Filmmusik geschrieben habe. Tatsächlich unterlegt die Ouvertüre zum Trauerspiel „Egmont“ Kriegsszenen des Steven Spielberg-Films „Lincoln“, wobei besonders die Piccoloflöte die dramatische Handlung unterstrich. Getreu dem Titel der Matinee „Von Präsidenten, Piraten und Planeten“ widmeten sich die nächsten beiden Titel der Seeräuberei. Als in dem Seeabenteuerfilm „Master and Commander“ von Peter Weir der Kapitän einen Matrosen zu Gunsten der ganzen Mannschaft opfern muss, wird die dramatische Szene mit der „Fantasia on a Theme by Thomas Tallis“ von Ralph Vaughan Williams begleitet.
Zweites Orchester als Echo
Das Besondere daran war, dass das Stück mit zwei Streichorchestern gespielt wurde, von denen eines auf der Bühne, das andere daneben stand. Sinn der Aufteilung war, dass das zweite Orchester quasi als Echo des ersten fungiert. Für den Film „The Sea Hawk““ von Michael Curtiz mit Errol Flynn in der Hauptrolle komponierte Erich Wolfgang Korngold die gleichnamige Musik. Der österreichische Musiker emigrierte 1939 in die USA.
Punktgenau und empathisch spielten die 75 Musiker auf der Bühne der Stadthalle die Mär um Kampf, romantische Liebe, Intrigen und Niederlagen, bis zum Abschluss mit einem grandiosem Bläser- und Paukeneinsatz das Stück endete. Nach dem langsam vorgetragenen „Nimrod“ aus Edgar Elgars Enigma- Variationen, das in zahlreichen Filmen Verwendung fand, fand ein Dirigentenwechsel statt.
Jan Philipp Walter betrat ausgestattet mit einem rotleuchtenden Laserschwert die Bühne. Der Kodirigent und Assistent von Tobias Sykora scheuchte damit den Triangelspieler unter der Maske von Darth Vader auf seinen Platz zurück und dirigierte gleich drei Themen der Star-Wars-Saga hintereinander. „Schon Wagner nutzte die Leitmotivik“, erklärte Tobias Sykora bei der Ankündigung von „Gabriel’s Oboe“, dem von Ennio Morricone komponierten Thema des Films „The Mission.“
Vom Publikum gab es viel Beifall für den Auftritt
Herausragend dabei die melodiegebende Oboe. Zum Abschluss wurde Schostakowitschs Walzer Nr. 2, der in zahlreichen Filmen verwendet wurde, gespielt.
Das ausgezeichnete Konzert von Kammerorchester und Arcancelo, dem französischen Streichorchester, endete mit einer Zugabe und großem Beifall vom Stadthallen-Publikum.