Gladbeck. . Dietrich Oermann engagiert sich im Gladbecker Freundeskreises Marcq-en-Baroeul. Den Verein möchte er auch für Jüngere attraktiv machen.

Dietrich Oermann ist Europa-Fan. Der zweite Vorsitzende des Freundeskreises Marcq-en-Baroeul brennt für den Gemeinschaftsgedanken und den Austausch der Völker. „Wir sehen gerade in Großbritannien wie schnell vor die Hunde gehen kann, was wir erreicht haben. Uns geht es so gut hier, das verkennen viele“, sagt er.

Auch darum engagiert sich der 61-Jährige im Freundeskreis. „Ich habe mir auf die Fahne geschrieben, den Verein zu verjüngen. Nachwuchs ist unglaublich wichtig.“

Eine Reihe von Veranstaltungen organisiert

Dietrich Oermann engagiert sich stark für den Freundeskreis, will ihn nicht nur verjüngen, sondern hat auch eine Reihe von Veranstaltungen ins Leben gerufen, wie etwa das regelmäßige Boule-Spiel im Rathauspark.

Europäische Traditionen: Melden Sie sich!

Anlässlich der Europa-Wahl am 26. Mai schaut die WAZ, wie viel Europa in Gladbeck steckt. Neben den Europafreundschaften wollen wir auch europäische Traditionen vorstellen.

Dazu suchen wir Leser, die in Gladbeck leben aber ursprünglich aus einem anderen europäischen Land kommen und mit der Redaktionen über landestypische Traditionen sprechen möchten. Sie erreichen uns unter Tel.: 02043/2998-38, per Mail an redaktion.gladbeck@waz.de oder kommen Sie vorbei: Horster Straße 10 (ab 10 Uhr).

Über die Aktivitäten im Freundeskreis lernte der Stadtplaner vor fünf Jahren auch das Paar Dorothee Degouy und Philippe Hannois bei einem Architekten-Austausch zwischen Gladbeck und Marcq-en-Baroeul kennen. Die beiden engagieren sich im dortigen Freundschaftsverein „Les amis de Gladbeck“. „Sie sind jung und kinderlos und ich hoffe, dass sie Nachwuchs im Verein binden können“, so Oermann, der bei der Gladbecker Stadtverwaltung u.a. für Betriebsansiedlungen und das Leerstandsmanagement in der Innenstadt zuständig ist. An der Pinnwand in seinem Büro: Zahlreiche Fotos von Begegnungen mit seinen französischen Freunden und Bekannten.

Wann immer Oermann in Gladbecks Partnerstadt reist, kommt er bei Philippe und Dorothee unter. Und auch er hat für die beiden stets ein Zimmer im Dachgeschoss frei. „Bei gutem Wetter frühstücken wir dann gemeinsam im Garten.“ Zum Abendessen deckt der 61-Jährige eine Tafel im Wohnzimmer. „Darauf stelle ich eine Figur des Eiffel-Turms.“

Regelmäßig in Frankreich zu Besuch

Beim Kunst-Café zum Appeltatenfest im vergangenen Jahr in der Innenstadt waren Philippe Hannois und Dorothee Degouy (2. und 3. v. li.) auch dabei.
Beim Kunst-Café zum Appeltatenfest im vergangenen Jahr in der Innenstadt waren Philippe Hannois und Dorothee Degouy (2. und 3. v. li.) auch dabei. © Dietrich Oermann

Vier Mal im Jahr besucht Dietrich Oermann mit anderen Mitgliedern des Freundeskreises Marcq-en-Baroeul. Aber auch bei Urlaubsfahrten geht es mal auf einen Abstecher in die Partnerstadt. „Ich besuche meine Freunde auch privat, zum Beispiel zu Stadtfesten aber auch zu Geburten oder Todesfällen“, erzählt der Stadtplaner. Das Jahr über schreiben sie sich Nachrichten über Whats-App oder telefonieren.

Der sprachliche Austausch findet mal auf deutsch, mal auf englisch und mal auf französisch statt. Auch im Moment besucht der Gladbecker bei der VHS einen Sprachkurs, bessert sein Französisch immer weiter auf. „Ich bin nicht sprachbegabt, aber ehrgeizig.“

Die Frankreich-Leidenschaft des dreifachen Vaters entstand, als er als Jugendlicher das erste Mal zum Schüleraustausch ins Nachbarland reiste. „Damals lernte ich die französische Lebensart kennen.“ Und lieben.