Gladbeck. Der Seniorenbeirat lud mit Radexperte Peter Happe zur Pedelec-Schulung in den Nordpark. Nach der Probefahrt waren die Teilnehmer begeistert.

Von Carsten Liebfried


Zwei E-Bikes im Nordpark erregen die Aufmerksamkeit von mehreren Damen und Herren im gesetzten Alter. Sie befinden sich dort zur Mittagszeit nicht ohne Grund. Fahrradexperte Peter Happe bietet eine Schulung mit Praxis und Theorie an. Der Seniorenbeirat der Stadt hat die Veranstaltung ins Leben gerufen, denn das Interesse an Fahrrädern mit elektrischen Hilfsmotoren wächst.

Nicht nur die Händler spüren diese Entwicklung. „Der Bedarf dafür ist da, das haben wir aus Gesprächen mit älteren Menschen erfahren“, erklärt Siegfried Iba. Er ist Mitglied im Seniorenbeirat und besitzt selbst seit sieben Jahren ein E-Bike. „Nie mehr ohne“, sagt er voller Überzeugung und möchte es auf keinen Fall gegen ein herkömmliches Fahrrad eintauschen. Mit der Veranstaltung im Nordpark soll laut Iba die Hemmschwelle von Mitbürgern im reiferen Alter gegenüber Elektrofahrrädern abgebaut werden.

Wiederholung geplant

Diese erste Veranstaltung zum Thema Pedelec kam bei allen Teilnehmern und bei den Organisatoren des Seniorenbeirates sehr gut an. „Ich gehe davon aus, dass wir das noch einmal wiederholen werden“, sagte denn auch Siegfried Iba vom Seniorenbeirat der Stadt Gladbeck.

Noch mehr Infos zu dieser Aktion und weiteren Aktivitäten des Seniorenbeirats gibt es im Internet unter www.seniorenbeirat-gladbeck.de

Der Akku sollte mit einem Neopren-Üerzug vor Nässe geschützt werden

Neugierig bestaunen die anwesenden Damen und Herren die beiden Räder. Peter Happe steht ausführlich Rede und Antwort. Zunächst erklärt er die Technik, das Bremssystem, das Display und den Antrieb. Danach nimmt er den Akku ab und lässt ihn einmal durch die Runde geben. „Ganz schön schwer“, meinen einige. „In eine Handtasche passt der nicht“, merkt eine Frau mit einem Augenzwinkern an. Wenn der Akku leer ist, dann schaltet er sich von alleine ab. Das kann auch während der Fahrt passieren. „Dann müssen sie selber Fahrrad fahren“, sagt Happe lächelnd.

Die technischen Details erläuterte Peter Happe den Teilnehmern der Schulung vor der Probefahrt.
Die technischen Details erläuterte Peter Happe den Teilnehmern der Schulung vor der Probefahrt. © Funke Foto Services | utz von Staegmann

„Aber was passiert mit dem Akku, wenn es regnet“, möchte jemand wissen. „Er ist spritzwassergeschützt, aber nicht dicht gegen Druckwasser“, so Happe. Will heißen: Wenn man mit einem Hochdruckreiniger oder mit einem Gartenschlauch den Akku säubern will, kann es passieren, dass Wasser eindringt. „Dann ist er kaputt“, sagt der Experte. Daher seine Empfehlung: Diejenigen, die stundenlang im Regen fahren, sollten sich für den Akku sicherheitshalber Überzüge aus Neopren zulegen. Aber das Erste, worauf man beim Kauf eines E-Bikes achten solle, sei der Einsatzzweck. „Was will ich mit dem Rad machen?“, sagt Happe weiter.

Probefahrt rund um den Nordparkteich gelingt

Als alle Fragen geklärt sind, beginnen die Probefahrten. Erst ein wenig zögerlich, dann mutiger wird Platz auf den Modellrädern genommen. Happe stellt noch die richtige Sattelhöhe ein. Dann kann es losgehen. Mit den Worten „Auf Wiedersehen, bis die Tage“, wird der Erste scherzhaft von der Gruppe verabschiedet. Nach wenigen Minuten und einer Runde um den See kehrt er unbeschadet zurück. Die nächste Probefahrt unternimmt Sieglinde Nendza. Sie gibt zu, dass sie anfangs skeptisch ist. „Ich habe Angst, dass ich zu schnell bin und wegdüse.“ Aber das Gegenteil ist der Fall. Nach kurzer Zeit hat sie den Dreh raus und genießt die Fahrt in vollen Zügen. „Jetzt möchte ich auch so ein Fahrrad haben“, ruft sie euphorisch bei ihrer Ankunft.