Gladbeck. Die Ratssitzung ging um 15 Uhr auf Sendung im Internet. 451 Bürger schauten hitziger Debatte um Ausrufung des Klimanotstands zu.
Der erste Livestream einer Gladbecker Ratssitzung ging pünktlich um 15 Uhr ins Internet. 451 Bürger schauten am heimischen PC, Tablet oder Smartphone zu. Kleiner Schönheitsfehler: Auf dem i-Pad und i-Phone der Firma Apple ließ sich der Stream nicht öffnen. In dieser Hinsicht soll nachgebessert werden, sicherte die Verwaltung am Abend zu.
Interesse der Bürger an Politik stärken
„Wir schreiben ein Stück Ratsgeschichte“, hatte Bürgermeister Ulrich Roland zu Beginn der Sondersitzung des_Rats vermerkt. Als erste Stadt im Kreis hat sich Gladbeck dafür entschieden. So will man das Interesse der Bürger an der Politik stärken, zugleich die Transparenz politischer Entscheidungsfindung erhöhen. In den vergangenen Jahren war der Vorschlag mehrmals diskutiert worden, erst am 23. Mai diesen Jahres wurde dem von der DSL-Fraktion (Piraten und FDP) zum vierten Mal gestellten Antrag zugestimmt.
Am Ende keine Einstimmigkeit
In dieser erstmals live übertragenen Sitzung ging es um eine für Gladbeck bedeutende politische Weichenstellung: Im Rat stand die Ausrufung des Klimanotstands zur Entscheidung an. Eine eigentlich unstrittige Sache, bereits im Umweltausschuss hatte sich die Politik einstimmig dafür ausgesprochen. Die Zuschauer erlebten jedoch in der Ratssitzung eine mitunter hitzige und emotional aufgeheizte Debatte, in der vor allem SPD und CDU sich zunehmend ereiferten. Am Ende gab es in einem teils chaotischen Abstimmungsprozedere zwar eine Mehrheit für die Ausrufung des Klimanotstands, aber keine Einstimmigkeit.