Gladbeck. Der SPD-Fraktionschef verfolgte EU-Wahl und Diskussionen aus der Ferne. Der Landtagsabgeordnete ist derzeit mit einer Delegation in Japan.
Wie die SPD bei der Europawahl in Gladbeck und im Land abgeschnitten hat, und welche Diskussionen die großen Verluste seiner Partei ausgelöst haben, davon erfuhr der Gladbecker SPD-Fraktionschef Michael Hübner in Japan. Seit dem vergangenen Samstag ist der Landtagsabgeordnete mit einer Delegation des Wirtschaftsausschusses des Landtags in dem 12.000 Kilometer entfernten Land unterwegs.
Hübner: Man kann über alles reden
Dass die Genossen im Kreis Recklinghausen derweil aufgrund der katastrophalen Wahlergebnisse für die SPD den Aufstand gegen die GroKo ankündigen, lässt Hübner zunächst gelassen. „Man sollte nichts überstürzen, man kann über alles reden: Wie der Wahlkampf war, wie die Spitze der Bundespartei besetzt sein sollte“. Ein Übergang sollte wohl überlegt und organisiert werden. Zudem müsse analysiert werden, warum so viele SPD-Wähler gar nicht gewählt hätten, sagt Hübner. „Europa war nicht genug Antwort für die Gladbecker“, ist seine Schlussfolgerung, mit der er auf die Aussagen in den Wahlplakaten der SPD (Europa ist die Antwort) anspielt.
In der Region Fukushima setzt man auf erneuerbare Energien
Im weit entfernten Japan dürfte die Europawahl weniger Interesse geweckt haben. Dort ging es um wirtschaftliche Kontakte und den Austausch. Auf dem Reiseplan der Delegation stand auch Fukushima, wo 2011 ein Erdbeben eine nukleare Katastrophe auslöste. Großes Interesse zeigten die Japaner in der Region, die Partnerregion von Nordrhein-Westfalen ist, an den Erfahrungen mit und der Einführung von erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen. „Die Region setzt jetzt komplett darauf“, berichtet Hübner gegenüber der WAZ. Besucht hat die Delegation auch Unternehmen wie beispielsweise Kawasaki und Toyota, ebenso aber auch die deutsche Firma Miele, die in Japan eine Niederlassung hat. In einer Art Speeddating trafen sich die Delegierten aus NRW zudem mit einer großen Zahl japanischer Start ups, die den Kontakt zu NRW suchen.